Volksfest in Düsseldorf Die Kirmes – der große Schmelztiegel
Fazit der RP-Kirmesreporterinnen: Das Schützenfest der St. Sebastianer bringt die Menschen auf besondere Weise zusammen.
Anneli Frick ist eine mutige Frau. Als wir sie bei unserer mobilen Redaktion zur Kirmes fragten, was ihre Erinnerung an das Volksfest sei, erzählte die 72-Jährige, wie sie in den 80er Jahren mit ihrem kleinen Sohn einmal Wilde Maus gefahren sei. „So viel Angst hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht.“ Am Mittwoch stand sie dann auf einmal an unserem Medien-Mobil auf dem Festplatz. Sie wolle es noch mal mit der Wilden Maus probieren, ob eine von uns mitfahren wolle? Da konnten wir schlecht nein sagen. Am Ende spendierte uns Frau Frick ein Alt, weil uns die Hände so zitterten. „Das ist halt wirklich eine wilde Maus“, sagte sie lachend.
Die Kirmes kann uns an unsere Grenzen bringen. Sie macht die Lauten leise und die Leisen laut. Sie bringt Arm und Reich, Alt und Jung, Fremde und Ur-Düsseldorfer an einem Ort zusammen. Wer sich der Kirmes aussetzt, braucht manchmal starke Nerven, wird aber auch mit dieser ganz besonderen Stimmung belohnt: die Lichter, das Adrenalin, der Überschwang... Kirmes ist ein bisschen wie Weihnachten im Sommer. Was für ein Geschenk, dass eines der größten Volksfeste Deutschlands hier bei uns stattfindet.
Helene Pawlitzki