Judenfeindlichkeit Offene Gegenrede statt Schweigen

Meinung | Düsseldorf · Dass Düsseldorf – nach eigenen Angaben als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen – einen Aktionsplan gegen Judenfeindlichkeit auf den Weg bringt, lässt aufhorchen. Ist die internationale und von rheinischer Weltoffenheit geprägte Landeshauptstadt ein Brennpunkt für antisemitische Ausfälle?

„Dass wir diesen Plan auflegen, heißt nicht, dass wir am stärksten betroffen sind, sondern, dass wir ganz besonders wachsam sind“, ordnet der Oberbürgermeister das Projekt ein. Broschüren, Lehrerfortbildungen und ein Koordinator im Büro des Rathaus-Chefs können nur ein Anfang sein. Was zählt, ist das Signal in die Stadtgesellschaft. „Lasst das nicht mehr zu“, lautet die Botschaft. Ob der Plan Früchte trägt, hängt am Ende auch an den Bürgern selbst. Ein dummer oder gar menschenverachtender Spruch erfordert kein verschämtes Weggucken, sondern offensive Gegenrede. Und für die können alle sorgen, die ein bisschen Mumm in den Knochen haben.

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