Düsseldorfer Mercedes-Werk Daimler verlagert Produktion in die USA - 1800 Stellen in Gefahr

Düsseldorf · Der Vorstand des Autokonzerns Daimler hat entschieden, die Sprinter für den US-Markt nicht mehr in Düsseldorf, sondern in Nordamerika zu produzieren. "Die steigende Nachfrage nach großen Transportern auf dem nordamerikanischen Markt können wir unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten allerdings nur über eine lokale Fertigung in Nordamerika sinnvoll decken", sagte Volker Mornhinweg, Bereichsvorstand für die Van-Sparte von Daimler, am Dienstag.

 6500 Mitarbeiter montieren bei Daimler in Derendorf den Sprinter. Mercedes ist der größte private Arbeitgeber Düsseldorfs.

6500 Mitarbeiter montieren bei Daimler in Derendorf den Sprinter. Mercedes ist der größte private Arbeitgeber Düsseldorfs.

Foto: Daimler

IG Metall und Betriebsrat befürchten den Wegfall von bis zu 1800 Stellen im Werk Düsseldorf. Daimler kündigte an, die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Ausgestaltung der Übergangsphase fortzusetzen. Der Konzern nannte noch keine Zahl von Arbeitsplätzen, die wegfallen sollen. Für den nordamerikanischen Markt soll in den USA ein neues Werk gebaut werden.

Der Standort steht noch nicht fest. Aufgrund hoher Importzölle wird der Sprinter für die USA bislang in Düsseldorf produziert, in einem aufwändigen Verfahren teilzerlegt und im Werk Charleston im Bundesstaat South Carolina wieder zusammen gebaut.

"Dieses Verfahren führt zu einem klaren Wettbewerbsnachteil für Mercedes-Benz auf dem US-Markt, denn es verursacht lange Lieferzeiten, verteuert das Fahrzeug für die amerikanischen Kunden und ist damit mit Blick auf das erwartete Wachstum der Nachfrage langfristig nicht wirtschaftlich", begründet Daimler seine Entscheidung.

Weitere Informationen sollen am Dienstagnachmittag in einer Telefonkonferenz bekannt gegeben werden.

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