Große Studie gestartet 3000 Düsseldorfer werden auf Corona-Antikörper getestet

Düsseldorf · Von der Studie erhofft man sich wichtige Erkenntnisse im Kampf gegen das Virus. Vor allem 18- bis 30-Jährige stehen im Fokus der Untersuchung. Die Studie ist eine Kooperation von Heine-Uni, Uniklink und Stadt.

 Im Labor soll das Blut der Probanden auf Antikörper getestet werden.

Im Labor soll das Blut der Probanden auf Antikörper getestet werden.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die Düsseldorfer Uniklinik (UKD), die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität und die Stadt Düsseldorf haben hohe Erwartungen an eine Studie, die sie jetzt gestartet haben. Im Zuge einer groß angelegen Untersuchung testen sie rund 3000 Düsseldorfer auf Covid-19-Antikörper. In der repräsentativen Studie, die vom NRW-Gesundheitsministerium mit 50.000 Euro unterstützt wird, geht es darum herauszufinden, wie viele Menschen schon eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben. Im Gegensatz zu einem Test auf eine akute COVID-19-Erkrankung wird mit den Antikörpertests nach überstandenen Erkrankungen gesucht. Dabei macht man sich zunutze, dass das Immunsystem einige Zeit nach einer Infektion Antikörper bildet, die im Blut nachweisbar sind.

Von besonderem Interesse sind dabei Infektionen, die nicht diagnostiziert wurden, weil die Betroffenen zum Beispiel keine Symptome hatten oder der Verlauf so milde war, dass sie sich nicht testen ließen. Und somit auch in Statistiken nicht als Corona-Infizierte registriert sind. Im Mittelpunkt der Studie stehen daher insbesondere junge Düsseldorfer zwischen 18 und 30 Jahren.

„Für uns ist es sehr wichtig, zu wissen, wie viele Menschen unerkannt infiziert waren, um neue Möglichkeiten zu finden, Infektionsketten zu unterbrechen“, erklärt Klaus Göbels, Leiter des Gesundheitsamts Düsseldorf und Studienleiter „Öffentliche Gesundheit“ der Antikörperstudie.“ „Antikörperstudien zu COVID-19 sind ein Baustein, um das Virus und seine Verbreitung besser zu verstehen als bisher“, sagt Professor Jörg Timm, Direktor des UKD-Instituts für Virologie und Studienleiter „Virologie“ der Antikörperstudie. Gerade weil auch Menschen ohne Symptome die Krankheit weitergeben können, brauche man „Informationen über die Zahl der unerkannten Erkrankungen, um den weiteren Verlauf der Pandemie vorhersagen zu können“, sagt Professor Nico Dragano, Direktor des UKD-Instituts für Medizinische Soziologie und Leiter der „Epidemiologischen Studienplanung“ der Antikörperstudie.

Die Teilnehmer der Düsseldorfer Studie wurden zufällig ausgewählt und zur Untersuchung eingeladen. Mitarbeiter der Feuerwehr Düsseldorf und ihrer Partner im Rettungsdienst wie Arbeiter-Samariter-Bund oder Deutsches Rotes Kreuz sollen ebenfalls als Probanden fungieren, weil sie besonderen Infektionsrisiken ausgesetzt sind. Es sollen aber auch Menschen untersucht werden, die bereits positiv auf Corona getestet wurden: So wollen die Macher der Studie herausfinden, wie viele Personen in Düsseldorf zwar infiziert waren, mittlerweile aber nicht mehr über Antikörper verfügen.

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