Cecilien-Gymnasium feiert mit Japanischer Schule Vor der Haustür in eine andere Kultur

NIEDERKASSEL · Das Cecilien-Gymnasium feiert 40 Jahre Kooperation mit der Japanischen Schule. Für beide Kulturen sei das eine tolle Möglichkeit, eine fremde Welt besser kennenzulernen, ohne in einen Flieger steigen zu müssen.

 Das Cecilien-Gymnasium in Niederkassel feiert gemeinsam mit der Japanischen Internationalen Schule die 40-jährige Kooperation.

Das Cecilien-Gymnasium in Niederkassel feiert gemeinsam mit der Japanischen Internationalen Schule die 40-jährige Kooperation.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Es ist eine 50-jährige Freundschaft, die das Cecilien-Gymnasium mit der Japanischen Internationalen Schule verbindet. Als die japanische Schule 1971 gegründet wurde, hatte sie noch kein eigenes Gebäude. Daher kamen die japanischen Schüler und Schülerinnen für den Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern in die Räumlichkeiten des Cecilien-Gymnasiums.

„Unsere Schüler haben sich damals sehr über das tolle Schulgebäude gefreut“, erzählt Masako Teramura, heutige Leiterin der JISD. Zehn Jahre später sollte die Freundschaft vertieft und mit einem Kooperationsvertrag besiegelt werden. Als Zeichen des Zusammenhalts schenkten sich die Schulen gegenseitig einen Baum, eine deutsche Eiche für die JISD und eine japanische Kirsche für das Ceci. „Das sind heute riesige Bäume und sie sehen einfach wunderschön aus“, findet Rita Becker, Schulleiterin des Cecis. In den 40 Jahren der Kooperation, die am Freitag festlich gefeiert wurde, wurde viel für einen kulturellen Austausch getan. Die Schulen laden sich zu Feierlichkeiten ein. Beim Sportfest wird gespielt. Die Schüler besuchen sich im Unterricht und machen zusammen Aufführungen. Große Erfolge haben sie mit ihren musikalischen Darbietungen, dem „Ceci goes classic“, das wegen Corona pausieren musste. Das Highlight die „Homestays“. Schüler und Schülerinnen besuchen die Familien der jeweils anderen Kultur für ein Wochenende. „Japanische Schüler bleiben sonst sehr unter sich und in ihren Familien. Sie sprechen kaum Deutsch und Englisch. Aber die Kinder verständigen sich einfach mit Händen und Füßen. Das sind immer ganz beeindruckende und einmalige Erfahrungen, die sie machen“, erzählt Becker. Die JISD macht viel, um die Verständigung zu erleichtern. „Um das Land kennenzulernen, haben wir Deutsch in unseren Lehrplan eingebaut. Jede Jahrgangsstufe unternimmt Aktivitäten, um das Land besser kennenzulernen“, so Teramura.

So gibt es Verkehrserziehung durch die Polizei, Besuche bei der Diakonie und der Feuerwehr und natürlich werden auch Karneval und St. Martin fleißig gefeiert. Für beide Kulturen sei das eine tolle Möglichkeit, eine fremde Welt besser kennenzulernen, ohne in einen Flieger steigen zu müssen, meint Becker. Einige japanische Schüler entscheiden sich auch, nach Abschluss der japanischen Sekundarstufe, als weiterführende Schule das Cecilien-Gymnasium zu besuchen und sich so noch mehr mit der deutschen Kultur zu beschäftigen, berichtet der Japanische Generalkonsul Kiminori Iwama. Aber nicht nur Schüler profitieren von der Kooperation. „Der vorige Leiter der JISD war sehr an deutscher Pädagogik interessiert. Darum haben sich auch deren Lehrer unseren Unterricht angeschaut“, berichtet die Schulleiterin des Cecis. Und auch die Kollegiumstreffen und verschiedene Aktionen würden für viel Freude sorgen. „Keiner spricht die Sprache des anderen, aber jeder bringt etwas zu essen mit, wir spielen Kicker oder Tischtennis oder singen zusammen. Wir haben auch schon gelernt, wie man einen Kimono anzieht, trommelt oder Ikebana und Origami richtig macht“, so Becker.

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