Kinder in Düsseldorf : Der lange Kampf um die Kita Maria vom Frieden
Düsseldorf Mehr als zehn Jahre hat es gedauert, bis nun endlich Richtfest für den Neubau der katholischen Kita Maria vom Frieden in Gerresheim gefeiert werden konnte. Stadt und Erzbistum wurden sich lange über die Finanzierung nicht einig.
Fast elf Jahre lang haben Kinder, Eltern, Erzieher und nicht zuletzt die katholische Kirchengemeinde in Gerresheim darauf gewartet, jetzt endlich konnte das Richtfest für den Neubau der Kindertagesstätte St. Maria vom Frieden an der Dreherstraße gefeiert werden. Die Einrichtung wird von der katholischen Kirche in Gerresheim betrieben, aber zu 100 Prozent von der Stadt finanziert.
Wo es letztlich gehakt hat, ist in der Rückbetrachtung nur schwer aufzuarbeiten, irgendwie wurden sich Stadt, Bistum und die Kirchengemeinde St. Margareta nie so richtig über die Finanzierung einig, auf der Schlussetappe ging es darum, wer die Betriebskosten übernimmt. Leidtragende waren dabei Kinder und Eltern, aber eben auch die Angestellten, die nicht wussten, wie es (und ob überhaupt) weitergeht.
Das alte Gebäude war marode, ein Neubau zwingend notwendig, was auch von allen Beteiligten anerkannt wurde. Doch es zog sich halt hin, ein erster Bauantrag verfiel 2017. Konsequenz: Es gab einen Aufnahmestopp, nur noch Geschwisterkinder wurden akzeptiert, so dass die Kita im Vorjahr weniger als 30 Kinder hatte. Der Elternbeirat befürchtete die Schließung, wendete sich an die Öffentlichkeit, vermisste Transparenz bezüglich der Verhandlungen, so kam wieder Bewegung in die Baumaßnahme, denn vor allem die Eltern wollten die Kita unbedingt retten.
„Es war eine schwere Geburt, aber es gut, dass die Kita erhalten werden konnte, denn sie wird in Gerresheim gebraucht, allein schon wegen der Neubaugebiete, insbesondere dem nahen Quellenbusch“, sagt Bezirksbürgermeisterin Maria Icking. Auch Pfarrer Oliver Boss konnte aufatmen, dass die Querelen rund um die Kita Maria vom Frieden nun endlich ein Ende gefunden haben. „Ich habe das Thema von meinem Vorgänger geerbt, und wie das bei einem Erbe nun mal so ist, gibt es oft Erbstreitigkeiten und entsprechende Verzögerungen“, so der Geistliche.
Nach dem Abbruch des Bestandsgebäudes entsteht jetzt am alten Standort eine neue, viergruppige Kita, die im Sommer nächsten Jahres durch den Projektentwickler Tecklenburg fertiggestellt werden soll. Die Stadt hatte im Vorjahr mit der Zusage, einen Investitionszuschuss in Höhe von 1,25 Millionen Euro leisten zu wollen, für den Durchbruch gesorgt, die andere Hälfte der Kosten teilen sich Pfarrgemeinde und Erzbistum, hinzu kommen Bundes- und Landesmittel. Tecklenburg hat das Grundstück erworben und stellt es der Gemeinde mit dem Gebäude für 99 Jahre in Erbpacht zur Verfügung.
Die Kinder – inzwischen ist die Zahl wieder angestiegen – sind vorübergehend ins Pfarrheim gezogen. Dort gab es im Zuge des Juli-Hochwassers einen schweren Wasserschaden. Wie gesagt: Es ist und bleibt eine schwere Geburt.