Düsseldorfer Altstadt Brauerei Füchschen spart Wasser

Düsseldorf · Mit einer neuen Reinigungsanlage reduziert die Altstadtbrauerei Füchschen ihr Abwasser um mehr als 330.000 Liter pro Jahr. Die Investition in den Umweltschutz kostete mehr als 150.000 Euro und wurde von der Energieagentur gefördert. Wie sie funktioniert, zeigt jetzt ein Internetvideo.

Brauerei Füchschen spart Wasser
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Mehr als 32.000 Hektoliter Bier werden in der Düsseldorfer Traditionsbrauerei Füchschen an der Ratinger Straße jedes Jahr hergestellt - Tendenz steigend. Doch das Brauen von Bier hat eine Schattenseite: Es werden große Mengen an Energie und vor allem Wasser verbraucht. Das belastet nicht nur die Kassen der Brauereien, sondern auch die Umwelt. Dabei sind die Ausmaße gewaltig. "In den 60er Jahre etwa wurden mehr als 20 Liter verbraucht, um einen einzigen Liter Bier herzustellen", erklärt Frank Driewer, Braumeister im Füchschen. Der Hintergrund: die Tanks, Leitungen und Braukessel müssen ständig gereinigt werden. Allein das Füchschen misst mehr als 1000 Reinigungen pro Jahr. Steigende Wasserpreise und ein wachsendes Umweltbewusstsein führten in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Umdenken. Moderne Industriebrauereien konnten ihren Wasserverbrauch pro Liter produziertem Bier bis heute auf unter fünf Liter reduzieren. Doch eben diese Industriebetriebe stehen meist im Gewerbegebiet auf der grünen Wiese, wo Platz keine Rolle spielt. "Unsere kleine Privatbrauerei ist bekanntlich mitten zwischen den engen Gassen der Altstadt. Für eine herkömmliche Abwasserbehandlungsanlage ist hier kein Platz", sagt Braumeister Driewer. Daher lag der Wasserverbrauch der Brauerei Füchschen noch 2009 bei fast zehn Liter pro Liter Bier. Füchschen-Chef Peter König beschloss, das zu ändern. Nach intensiven Beratungen durch die Energieagentur NRW entschloss sich das Traditionsunternehmen, eine integrierte Reinigungsanlage zu installieren. Mehr als 150.000 Euro wurden investiert. Das Vorhaben wurde durch einen 50-prozentigen Zuschuss der NRW.Bank gefördert.

"Die Anlage ist an die beengten Verhältnisse in der Altstadt angepasst", sagt Driewer. Früher mussten die Brauer Leitungen und Tanks weitgehend von Hand reinigen. Das übernimmt jetzt die CIP-Anlage (CIP steht für Cleaning in Place). Die Reinigung erfolgt heute vollautomatisch. 3300 Kubikmeter Wasser werden so pro Jahr eingespart - das entspricht dem Inhalt von 1,3 Olympia-Schwimmbecken oder dem Laderaum von zwei Jumbojets vom Typ Boeing 747.

Außerdem ist die neue Anlage wesentlich effizienter, was den Einsatz von Reinigungsmitteln, also Laugen und Säuren angeht. Fast acht Tonnen Lauge und zusätzlich vier Tonnen Säure werden beim Füchschen so jährlich weniger verbraucht und damit nicht ins Abwasser weitergeleitet.

Nicht nur die Umwelt wird geschont. Die Füchschen-Brauerei spart durch die neue Reinigungsanlage rund 20 500 Euro pro Jahr ein.

Seit gestern können alle die Wirkungsweise der neuen Anlage im Internet anschauen. Auf der Webseite www.ressourceneffizienz.de zeigt ein vierminütiges YouTube-Video die Brauerei und ihre neue Reinigungsanlage.

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