Düsseldorferin fleht Einbrecher an „Gebt uns unsere Familienfotos zurück!“

Düsseldorf · Nach einem Einbruch sind es oft die materiell weniger kostbaren Dinge, deren Verlust am meisten schmerzt. So geht es auch Silke Bach aus Düsseldorf. Ihr wurden zwei Kartons mit Fotoalben ihrer Eltern gestohlen. Jetzt hofft sie, diese mit Hilfe von Facebook wieder zu bekommen.

 Ein Fotoalbum mit alten Familienfotos (Symbolbild)

Ein Fotoalbum mit alten Familienfotos (Symbolbild)

Foto: Shutterstock/Vladimir Volodin

Wie war es zum Diebstahl gekommen? In der vergangenen Woche war in eine Silke Bach gehörende Garagenreihe in der Bahlenstraße im Düsseldorfer Stadtteil Wersten eingebrochen worden. Weil die fünf Stellplätze nur durch Maschendrahtzaun voneinander abgetrennt sind, hatte es den Tätern gereicht, das Schloss eines der Garagentore zu knacken. Viel Beute machten die Täter nicht. An den Fahrzeugen in den Garagen waren sie nicht interessiert. Nur ein Auto, das nicht abgeschlossen war, durchsuchten sie.

Die letzte Garage in der Reihe nutzen Silke Bach und ihr Mann. Hier bedienten sich die Täter am Werkzeugschrank: Eine Schlagbohrmaschine, einen Akkuschrauber und einen Steckschlüsselsatz nahmen sie mit. Und zwei Kartons. Für Silke Bach ging damit die Welt unter. In einer der zu den Garagen gehörenden Wohnungen lebten Bachs Eltern. Der Vater starb bereits vor zwei Jahren, die Mutter vor kurzem. Mit ihrer Schwester begann sie, die Wohnung leer zu räumen. Einige Dinge nahmen sie mit nach Hause, stellten sie erst einmal in den Keller. Die zwei Kartons landeten in der Garage – vorübergehend, so der Plan. Darin hatte Bach die zahlreichen Fotoalben ihrer Eltern verstaut. Jetzt ist alles weg.

„Das ist für mich echt das Schlimmste. So was kriegst du nicht wieder.“ Silke Bach ist den Tränen nahe. Sie vermutet, die Täter seien in Eile gewesen. „Wenn sie in die Kartons geguckt hätten, hätten sie die bestimmt nicht mit genommen.“

Sie habe ihre Eltern bis zum Ende gepflegt, ihnen versprochen, manche Dinge wie die Alben niemals wegzugeben. „Ich kenne die Fotos ja alle, das ist nicht das Problem“, sagt Silke Bach. „Aber jetzt kann ich meiner Tochter keine Fotos ihrer Großeltern vererben, die sie dann wieder ihren Kindern zeigen könnte.“

Sie und ihr Mann haben die ganze Gegend im Umfeld der Bahlenstraße nach den Kartons abgesucht, Gebüsche, Altpapiercontainer. Ohne Erfolg. Jetzt setzt sie auf den Anstand der Täter. „Vielleicht bekommen die ja ein schlechtes Gewissen, wenn sie die ganzen Fotos sehen. Und vielleicht stellen sie die Kisten dann irgendwo ab, vor einer Kirche etwa, mit einem Hinweis auf deren Herkunft“, hofft Bach.

Zusätzlich hat sie bei Facebook in der Gruppe „Nett-Werk Düsseldorf“ einen Hinweis gepostet, mit der Bitte, ihn zu teilen.

Von der Reaktion bislang ist sie begeistert, schon über 400 Mal wurde ihr Aufruf geteilt. Einen Hinweis auf den Verbleib ihrer Fotoalben hat sie bisher nicht bekommen.

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