Top-Gastronom in Düsseldorf Pino Fusco will Restaurants verkaufen

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Gastronom Pino Fusco wird bald 65 Jahre alt und hätte gerne mehr Zeit, die er teilweise auch in seiner italienischen Heimat verbringen würde. Nun erwägt er, einige Restaurants zu verkaufen.

 Pino Fusco in seinem Restaurant „Rossini“ an der Kaiserstraße

Pino Fusco in seinem Restaurant „Rossini“ an der Kaiserstraße

Foto: Nicole Lange

„Ich zeige Ihnen meine erste Liebe“, sagt er, und dann schließt Pino Fusco die Tür zu seinem Restaurant „Rossini“ an der Kaiserstraße auf und weiß drin zu jedem Möbelstück, jedem Detail eine kleine Geschichte zu erzählen. Und es gibt viele Details zu sehen, die edlen Zuckerdosen auf der Theke, die Schwarz-Weiß-Fotos italienischer Schauspieler an den Wänden, die Tischdecken, die eigens für das Lokal angefertigt wurden, aus Gardinenstoff, weil es unbedingt genau diese Farbe sein sollte.

Wer Fusco zuhört, der ahnt, wie schwer es ihm fallen dürfte, dass er einige Restaurants vielleicht bald abgibt.Ganz aufhören komme nicht in Frage, sagt er sofort dazu, schließlich beteiligt er sich gerade wieder an der Ausschreibung für die Gastronomie im Schauspielhaus, in der Laterne im Schlossturm soll es auch weitergehen. Auch sonst sprüht der Gastronom aus dem italienischen Positano, der mit 18 nach Deutschland kam, vor Energie.

Aber in zwei Wochen wird er eben auch 65 Jahre alt, „ich komme ins Rentenalter“, sagt er, „und da muss man sich langsam überlegen, wie es weitergehen soll“. Deshalb bietet er seine Restaurants zum Verkauf an, das „Rossini“, das „La Piazzetta“ mit der „Biblioteca“ ebenso wie das „Positano“. „Ich sondiere in aller Ruhe den Markt und überlege dann.“

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Foto: Endermann, Andreas (end)

Er wolle erst einmal herausfinden, wie die Angebote seien, sagt Fusco: Zwar ist die Lage nahe am Hofgarten (und am Standesamt und vielen Hotels) eine der besten. Aber immerhin stehen hier nicht Restaurants zur Verpachtung, sondern Fusco will die Immobilien verkaufen, die ihm selbst gehören: „Das ist natürlich ein Nachteil für einen jungen Gastronomen, der vielleicht toll kochen kann, aber nicht das ganz große Geld hat.“

Und würde er dann nicht lieber alles behalten und später an seine beiden Söhne übergeben? „Sie könnten das machen, sie sind selbst in der Gastronomie. Aber ich weiß nicht, ob sie dazu bereit sind – jedenfalls in dem Ausmaß, in dem ich es mache.“ Vermutlich, schiebt er hinterher, werde er eines der Lokale für seine Kinder behalten: „Wenn sie dazu bereit sind.“

Erstmal hat er aber ohnehin noch Pläne, im „La Piazetta“ soll bald die Speisekarte verschwinden, sagt er. Stattdessen gibt es dann eine Auswahl an Antipasti, danach kann man zwischen verschiedenen Pasta-, Fisch- und Fleischgerichten wählen, Nachtisch gibt’s auch, das Menü unter für 30 Euro: „Ich würde gerne junge Leute ansprechen.“ All-you-can-eat-Buffets, die viele von ihnen ansteuerten, findet er schrecklich: „Es gibt auch gutes Essen zu vernünftigen Preisen.“

Wenn es aber etwas wird mit dem Verkauf, wenn die Sondierung erfolgreich ist, dann will er kürzer treten in den kommenden Jahren, und lieber öfter nach Positano in die Heimat fliegen.

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Foto: Tripadvisor

Auch weil er an seine im vergangenen Jahr verstorbene Mutter denkt und daran, dass sie sich immer gewünscht hat, dass er nach Hause zurückkehrt. „Ich würde Düsseldorf natürlich nicht den Rücken kehren. Ich würde gerne pendeln.

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