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Toter an der A 46 Autoverkäufer soll Kunden ermordet haben

Düsseldorf · Sieben Monate nach einem Leichenfund an der A 46 nahe der Fleher Brücke beginnt am Dienstag, 29. November, vor dem Schwurgericht der Prozess gegen einen Autoverkäufer (29) aus Dormagen.

 Die Leiche war zunächst in der Nähe des Autohauses versteckt.

Die Leiche war zunächst in der Nähe des Autohauses versteckt.

Foto: woi

Er soll einen Kunden (57) im Januar 2011 im Streit getötet, dessen Leiche über Tage hinweg mehrfach versteckt und dann bei der Autobahn vergraben haben. Weil eine Hand des Toten aus der Erde ragte, hatte ein Bauarbeiter im April die Tat entdeckt. Die Anklage lautet nun auf Mord — zur Verdeckung einer anderen Straftat.

Mit einem Teilgeständnis soll der 29-Jährige einige der Vorwürfe bestätigt haben. Nach seiner Version hatte ein Elektromeister als Kunde im Mai 2010 einen Geländewagen für 20 000 Euro bestellt und mit 9500 Euro in bar angezahlt. Was der 57-Jährige allerdings nicht ahnte: Der hoch verschuldete Autoverkäufer steckte angeblich die Anzahlung in die eigene Tasche. Monatelang ließ sich der Autokunde hinhalten, Anfang 2011 platzte ihm dann der Kragen. Mit dem Restgeld in bar fuhr er zum Autohaus. Nach Angaben des Angeklagten soll es dort zum Streit und einem Handgemenge gekommen sein. Dabei sei der 57-Jährige, der schwer krebskrank war, hingefallen. In der Annahme, der Mann sei tot, habe der Autoverkäufer ihm dann erst ein Elektrokabel um den Hals gelegt, um den Körper damit weg zu ziehen.

Gestanden hat der 29-Jährige angeblich auch, dass er die Leiche in einem Gebüsch versteckt, später in den Kofferraum eines Gebrauchtwagens gelegt und den Toten zuletzt nahe der Autobahn vergraben habe — obwohl der Boden noch gefroren war. Das Restgeld in der Jacke des Toten hat der Täter aber nicht entdeckt, sondern mit begraben. Das bisherige Auto des Opfers wurde später in Dortmund entdeckt, wo es verkauft werden sollte.

Die Anklage geht jedoch nicht von einem Tod durch Unfall aus. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass der Mann den Kunden erdrosselt hat, um die Unterschlagung der ersten Rate für den bestellten Neuwagen zu vertuschen.

(RP/jco)
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