Dormagen Zum Hundetraining in den Wald

Dormagen · Die Stürzelbergerinnen Elke Maiwald und Christina Räder trainieren in ihrer Naturnahen Hundeschule, Hunde für jede Alltagssituation. Die NGZ begleitete sie in den Knechtstedener Busch. "Jedes Tier kann etwas lernen."

 Elke Maiwald trainiert Hunde.

Elke Maiwald trainiert Hunde.

Foto: NGZ

Stürzelberg/Delhoven Das erste Herbstlaub raschelt unter Percys Pfoten. Dicht ist der Waldboden mit rötlichen und gelben Blättern bedeckt. Fußspuren sind nicht auszumachen. Doch Percy bahnt sich seinen Weg zielsicher vorbei an kleinen Sträuchern und Ästen. Plötzlich bleibt er stehen, lauscht. Der fünf Monate alte Beagle wirkt orientierungslos. Die kleinen Hundeohren stellen sich auf: Ein leises "Percy hierher!" ist zu hören. Schon hat er sein Herrchen gefunden — hinter einem großen Baum. Frank Neubacher kommt zurück zur Gruppe. Er und die anderen Welpenbesitzer lernen heute das Verhalten mit Hund im Wald. Elke Maiwald und Kristina Räder, die in Stürzelberg die Naturnahe Hundeschule betreiben, erklären was erlaubt und was verboten ist.

 "Wenn ihr euch verstecken könnt, hat der Hund nicht auf euch aufgepasst"

"Wenn ihr euch verstecken könnt, hat der Hund nicht auf euch aufgepasst"

Foto: NGZ

"Es gibt bestimmte Regeln, die einfach beachtet werden müssen, wenn wir mit unseren Hunden den Wald betreten", erklärt Elke Maiwald, die die Welpengruppe betreut. Mit festem Schuhwerk und Jägerhut ist sie für den Wald gerüstet. "Wenn euer Hund aus dem Auto stürmt, ist das nicht gut. Wir betreten einen Lebensraum", macht Maiwald deutlich. Um ihren Hals baumelt eine Hundepfeife. "Wild und Hund können gegenseitig zur Gefahr werden", ergänzt die Tierpsychologin. So sei es eine Katastrophe für das Wild, wenn "stille Jäger wie Retriever hinter ihnen her sind. Beagle zum Beispiel geben laut, wenn sie jagen", sagt Maiwald. So wisse das Wild immer, wo sich der Hund befindet: "Dann bleibt Zeit, sich zu verstecken." Damit es gar nicht zu solchen Situationen kommt, trainieren Maiwald und Räder ihre Hunde so, dass man sie zu jeder Gelegenheit bedenkenlos mitnehmen kann. "Grundsätzlich herrscht im Wald Anleinpflicht", verweist Maiwald, die selbst Labradore züchtet.

Sie schaut in die Runde: "Ihr müsst euren Hund beschäftigen, damit er auf dem Weg und bei euch bleibt", sagt sie. Befestigt eine weiche, bräunliche Rolle an einer langen Leine und wirft. Ein dumpfes Geräusch des Aufpralls und schon sprintet ihr Hund Noah hinterher. Den weichen Gegenstand bringt er brav zurück. "Wenn ihr eure Hunde beschäftigt, mit ihnen verstecken spielt und sie weiter trainiert, könnt ihr sie auch ohne Leine im Wald mitführen", ist sich Maiwald sicher. Leise zwitschern die Vögel im Knechtstedener Busch. "Der Hund soll auf euch aufpassen. Wenn ihr euch verstecken könnt, hat er seine Aufgabe missachtet und wird euch suchen", erklärt sie.

Die Welpen dürfen zum Schluss noch in der Gruppe spielen. Auch Beagle Percy, der sich laut Herrchen "schon super entwickelt hat."

(NGZ)
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