Dormagen Vier Verletzte nach Brand in Wohnheim

Dormagen · Eine brennende Matratze in einem Übergangswohnheim an der Elsa-Brandström-Straße hat am Samstag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Im Treppenraum des Übergangswohnheims für Asylbewerber war die Matratze aus noch unbekannten Gründen in Brand geraten. Vier Bewohner wurden verletzt, zwei mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an, ein fremdenfeindlicher Hintergrund erscheint unwahrscheinlich.

 Neben der Berufsfeuerwehr waren diverse Löschzüge aus den Stadtteilen im Einsatz.

Neben der Berufsfeuerwehr waren diverse Löschzüge aus den Stadtteilen im Einsatz.

Foto: Feuerwehr Dormagen

"Wir vermuten, dass möglicherweise eine Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt hat", gab die Polizei gestern gegenüber unserer Zeitung an. "Eine unachtsam weggeworfene Zigarette könnte nach ersten Erkenntnissen der Brandauslöser gewesen sein", hieß es. So sei ein Anschlag mit fremdenfeindlichem Hintergrund als Ursache des Brandes eher unwahrscheinlich. Eine Erklärung, warum sich die Matratze zum Brandzeitpunkt im Treppenraum des Wohnheims befand, lag gestern jedoch noch nicht vor. "Aus polizeilicher Sicht ist nicht viel passiert. Das war eher ein Einsatz für die Feuerwehr", machte die Polizei deutlich. Die Ermittlungen würden aber fortgesetzt. "Wir rechnen damit, dass wir diese schnell einstellen können", erläuterte die Polizei.

 Aus noch ungeklärter Ursache war eine Matratze in dem Übergangswohnheim in Brand geraten. Die Polizei ermittelt.

Aus noch ungeklärter Ursache war eine Matratze in dem Übergangswohnheim in Brand geraten. Die Polizei ermittelt.

Foto: Feuerwehr Dormagen

Um 12.17 Uhr ging am Samstag der Alarm bei den Rettungskräften ein. Wegen der Vielzahl der Bewohner des Übergangswohnheims wurde vorsorglich kreisweit der Alarm "Massenanfall von Verletzten" ausgelöst. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte hatten sich Rauchschwaden in dem Wohnheim ausgebreitet.

Viele der Hausbewohner hatten sich selbstständig auf Balkonen in Sicherheit gebracht oder standen außerhalb des Gebäudes. Die Feuerwehr räumte das Wohnheim und führte 65 Bewohner an einen Sammelplatz.

Den Einsatzkräften gelang es, die brennende Matratze mit einem Kleingerät zu löschen. "Mehr Zeit nahm dagegen in Anspruch, alle Hausbewohner vom Rettungsdienst sichten zu lassen", teilte Stadtsprecher Harald Schlimgen mit. Wegen der eingeatmeten Brandgase mussten vier Verletzte behandelt werden, zwei davon wurden ins Krankenhaus gebracht. Es entstand nur geringer Sachschaden.

Nachdem das Gebäude mit Hochdrucklüftern vom Rauch befreit worden war, konnten die Wohnungen im Laufe des Samstags wieder freigegeben werden. Im Einsatz waren insgesamt 70 Rettungskräfte. Dazu zählten die Berufsfeuerwehr, die Löschzüge Hackenbroich, Delhoven, Straberg und Dormagen sowie Rettungsdiensteinheiten aus dem Stadtgebiet und dem Rhein-Kreis.

(NGZ)
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