Dormagen Zeitunglesen ebnet den Weg zum Beruf

Dormagen · Das Berufsbildungszentrum am Willy-Brandt-Platz beteiligt sich erstmals am Projekt "Schüler lesen Zeitung" der Neuß-Grevenbroicher Zeitung. Schulleiter Jörg Kazmierczak betrachtet die Print-Lektüre als Teil der Berufsorientierung.

 Zeitunglesen bildet: (v.l.) FSJler David Konsorr, die Schülerinnen Yasemin-Tugce Özer und Aylin Savas, Claus Woitschützke (stellv. Schulleiter), Jörg Kazmierczak (Schulleiter) im Selbstlernzentrum des Berufsbildungszentrums.

Zeitunglesen bildet: (v.l.) FSJler David Konsorr, die Schülerinnen Yasemin-Tugce Özer und Aylin Savas, Claus Woitschützke (stellv. Schulleiter), Jörg Kazmierczak (Schulleiter) im Selbstlernzentrum des Berufsbildungszentrums.

Foto: Linda Hammer

Wenn der Start ins Berufsleben näher rückt, kann die Lektüre einer Tageszeitung sehr hilfreich sein. Denn darin sind nicht nur Informationen über den Arbeitsmarkt allgemein zu finden, sondern zum Beispiel auch Stellenanzeigen und Terminhinweise zu Ausbildungsbörsen. "Zeitunglesen ist ein Teil der Berufsorientierung", urteilt Jörg Kazmierczak. Als Leiter des Berufsbildungszentrums (BBZ) Dormagen weiß der Oberstudiendirektor, wovon er spricht.

In diesem Jahr nutzt das BBZ erstmals die Gelegenheit, sich am NGZ-Projekt "Schüler lesen Zeitung" zu beteiligen. Zwei Klassen sind dabei: eine aus der Handelsschule, die andere mit Schülern, die noch nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen. Sechs Wochen lang bekommen die Jugendlichen die NGZ kostenlos in den Unterricht geliefert; sie erwerben dabei auch journalistische Kenntnisse. Zudem dient das Projekt der Leseförderung, unterstützt die Meinungsbildung und kann dazu beitragen, den Weg in den Beruf zu ebnen.

Als Projektpartner fungieren die RWE Power AG und der Chempark-Betreiber Currenta. Die Unternehmen bieten Besichtigungs- und Interviewtermine an, bei denen die Jugendlichen hinter die Kulissen der Betriebe blicken und wertvolle Kontakte für die Lehrstellen- und Jobsuche knüpfen können. "Wenn es gut läuft und ankommt, ist das Berufsbildungszentrum nächstes Jahr vielleicht mit noch mehr Klassen dabei", sagt Christiane Winkels. Die Schulsozialarbeiterin hat sich zusammen mit den Lehrern Udo Hentrich und Henning Herchenbach für die Teilnahme eingesetzt. Mit im Boot ist auch die Kinder- und Jugendeinrichtung "Die Rübe", die die Auftaktveranstaltung gemeinsam mit dem BBZ gestaltete. "Die Rübe" ist nur einer von zahlreichen Kooperationspartner, mit denen das Berufsbildungszentrum vernetzt ist. Die Stadt Dormagen mit diversen Fachbereichen gehört ebenso dazu wie der Integrationsrat, der Internationale Bund, Diakonie, Caritas, Kreis, Kreishandwerkerschaft und einige andere.

"Leider ist das vielseitige Engagement des BBZ Dormagen nicht allgemein bekannt", meint Winkels mit Bedauern. Ausgesprochen groß ist auch das Spektrum der Bildungsangebote für die zurzeit rund 1250 Schüler. Es umfasst etwa Fachhochschulreife, Fachhochschulreife und berufliche Ausbildung (Chemisch-Technischer Assistent/in), Fachoberschulreife (mittlere Reife), Weiterbildung (staatlich geprüfter Betriebswirt, staatlich geprüfter Techniker) und Berufsschule. Zum BBZ gehört zudem die Fachschule für Wirtschaft mit Schwerpunkt Logistik. "Für Logistiker decken wir in Dormagen praktisch alles ab", sagt der stellvertretende Schulleiter Claus-Peter Woitschützke. Darüber hinaus gibt es Kooperationen mit Unternehmen, mit Hochschulen (Hochschule Neuss, FOM Essen/Neuss, EUFH Brühl/Neuss) und - auf internationaler Ebene - mit Partnerschulen im Ausland. All das trägt dazu bei, dass das vergleichsweise kleine BBZ Dormagen konkurrenzfähig mit Einrichtungen in den umliegenden Großstädten Köln und Düsseldorf ist. "Wir behaupten uns", sagen Kazmierczak, Woitschützke und Winkels übereinstimmend.

(NGZ)
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