Lokalsport Rekordsieg über schwache Gäste

Dormagen · Das 34:14 über die HSG Lemgo II beschert dem TSV Bayer Dormagen den Sieg mit der höchsten Tordifferenz in seiner Drittliga-Geschichte. Bemerkenswert war an diesem Abend ansonsten aber nur das gelungene Debüt von Niko Pyszora.

 Ein starkes Drittliga-Debüt: Linkshänder Nico Pyszora erzielte in 23 Minuten fünf Tore aus fünf Versuchen.

Ein starkes Drittliga-Debüt: Linkshänder Nico Pyszora erzielte in 23 Minuten fünf Tore aus fünf Versuchen.

Foto: Zaunbrecher

Es war ein höchst unspektakulärer Handball-Abend, der aber trotzdem Einzug in die Geschichtsbücher nehmen wird. Denn das 34:14 (Halbzeit 14:6) über fast schon bemitleidenswert schwache Gäste der HSG Lemgo II bescherte dem TSV Bayer Dormagen den Sieg mit der höchsten Tordifferenz seiner Drittliga-Geschichte.

Die bisherige Rekordmarke stammt aus der (Meister-) Saison 2013/14, als sich der TSV mit 40:21 beim TV Korschenbroich durchsetzte - im Übrigen der nächste Gegner, der sich (am 16. März) im Bayer-Sportcenter vorstellt. Gleichzeitig bedeutete das 34:14 auch den Sieg mit der höchsten Tordifferenz dieser Spielzeit in der gesamten Dritten Liga West - die bisherigen Bestmarken teilten sich der TuS Ferndorf (30:14 über Lemgo, 39:23 über SG Menden), die HSG Krefeld (31:15 über Lemgo) und GWD Minden II (45:29 über ATSV Habenhausen). Und noch eine bemerkenswerte statistische Anmerkung: Dank des 39:24-Sieges aus dem Hinspiel lautet das Gesamtergebnis aus dem Vergleich zwischen dem TSV Bayer Dormagen und der Lemgoer Bundesliga-Reserve 73:38 zugunsten des TSV.

Damit wäre eigentlich alles Bemerkenswerte über diesen Abend vor der bescheidenen Kulisse von 726 Zuschauern gesagt, gäbe es da nicht noch zwei Ereignisse, die der Erwähnung wert sind. Das eine war die unaufgeregte und souveräne Spielleitung durch Katharina Heinz und Sonja Lenhardt, die am Vorabend bereits das Gastspiel des TV Korschenbroich in Gummersbach gepfiffen hatten. Das Schiedsrichtergespann aus Neuhausen und Göppingen, das zum Elite-Anschlusskader des DHB gehört und sonst in der Frauen-Bundesliga unterwegs ist, hätte man sich mit einer solchen Leistung in mancher voraufgegangenen, wesentlich umkämpfteren Partie gewünscht.

Das andere war das gelungene Drittliga-Debüt von Nico Pyszora. Der 19 Jahre alte Linkshänder hatte am Nachmittag im Oberliga-Duell der Zweitvertretungen gegen den Longericher SC (27:35) zehn Tore erzielt. Am Abend waren es bei 23 Minuten Einsatzzeit fünf Treffer aus fünf Versuchen - sehr zur Freude von Björn Barthel. Denn der Handball-Geschäftsführer hatte sich wenige Tage zuvor mit dem Rechtsaußen auf einen Vertrag für die kommende Saison geeinigt.

Dass die weiterhin Drittliga-Handball ins Bayer-Sportcenter bringt, ist am Samstagabend um eine Spur wahrscheinlicher geworden. Schließlich zieht der TuS Ferndorf nach dem 22:21-Sieg (nach 19:20-Rückstand) bei der HSG Krefeld weiter unangefochten und ungeschlagen seine Kreise. Selbst ein Dormagener Sieg im Gipfeltreffen am Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal) dürfte daran (und am Zweitliga-Aufstieg der Siegerländer) kaum etwas ändern, denn der TuS hat als weiteren "dicken Brocken" nur noch das Gastspiel beim Leichlinger TV (13. April) vor der Brust.

Ein Sieg würde dem TSV Bayer in die Karten spielen. Denn Trainer Ulli Kriebel hat jetzt "die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes" als vorrangiges Ziel ausgegeben. Der Vorsprung auf Rang drei beträgt dank der Leichlinger Niederlage in Longerich (26:30) zwar wieder drei Zähler, doch beim Nachbarn in Chorweiler müssen die Dormagener auch noch antreten. "Unser Hauptaugenmerk gilt jetzt aber dem Ferndorf-Spiel," sagt Kriebel - da will der neue Drittliga-Rekordhalter beweisen, dass er trotz acht Minuspunkten ein Spitzenteam ist.

(NGZ)
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