Sportgeschichten (113) In Sachen Aufstieg hat der TSV Bayer Routine

Neuss · 1983 gelang Dormagener Handballern erstmals der Sprung in die Zweite Liga. Heute Abend steht die siebte Aufstiegsfeier auf dem Programm.

Sportgeschichten (113): In Sachen Aufstieg hat der TSV Bayer Routine
Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Dormagen Geschichte wiederholt sich doch. Zumindest manchmal, zumindest dann, wenn es um Handball beim TSV Bayer Dormagen geht. Vor 35 Jahren stiegen die Dormagener zum ersten Mal in die Zweite Bundesliga auf - in der Manfred-Schmidt-Sporthalle im ostfriesischen Altjührden. Heute vor einer Woche gelang ihnen erneut der Sprung ins Bundesliga-Unterhaus, in der Hinni-Schwenker-Sporthalle im Bremer Ortsteil Habenhausen. Das Kuriosum: Die beiden nur 80 Kilometer voneinander entfernten Hallen wurden von den dort beheimateten Vereinen in Eigenarbeit errichtet.

Da haben es die Dormagener besser: Sie feiern heute Abend, im Anschluss an das vorerst letzte Drittliga-Meisterschaftsspiel gegen den VfL Gummersbach II (Anpfiff um 19 Uhr), im schmucken Bayer-Sportcenter am Höhenberg. Mit Aufstiegsfeiern haben sie dort Routine - heute steigt die siebte seit 1983. Die letzte liegt noch gar nicht so lange zurück: Am 3. April 2014 bescherte ein 31:22-Sieg über die TSG A-H Bielefeld den Meistertitel in der 3. Liga West und den Aufstieg. 53:7 Punkte hatte der TSV am Ende der Spielzeit auf seinem Konto und damit sechs Zähler Vorsprung auf den TuS Ferndorf (47:13). 48:12 sind es, einen Sieg über Gummersbach vorausgesetzt, diesmal - für einen Vizemeister trotz aller Unzulänglichkeiten in den Spitzenspielen eine durchausordentliche Bilanz. Nur dass diesmal die Ferndorfer eine Klasse für sich waren - gewinnen sie heute auch das letzte Punktspiel gegen die SG Schalksmühle-Halver, haben sie mit 60:0 Punkten einen Drittliga-Rekord für die Ewigkeit aufgestellt.

 Dormagener Aufstiegshelden: Das Team von 2014 mit Trainer Jörg Bohrmann (linkes Bild l.). Klaus Dyllong und Heinz Baldus (oben v.l.) waren 1983 beim ersten Zweitliga-Aufstieg dabei. Und Joachim "Jojo" Kurth (r.) feiert heute schon zum vierten Mal.

Dormagener Aufstiegshelden: Das Team von 2014 mit Trainer Jörg Bohrmann (linkes Bild l.). Klaus Dyllong und Heinz Baldus (oben v.l.) waren 1983 beim ersten Zweitliga-Aufstieg dabei. Und Joachim "Jojo" Kurth (r.) feiert heute schon zum vierten Mal.

Foto: Jazyk/Zaunbrecher/NGZ-Archiv

Wie schnelllebig der Sport ist, zeigt ein Blick auf die Mannschaftsaufstellungen: Aus dem Kader, mit dem Trainer Jörg Bohrmann vor vier Jahren aufstieg, sind heute Abend nur noch drei Spieler dabei: Alexander Kübler, der den TSV Richtung Leichlinger TV verlässt, Sven Bartmann und Patrick Hüter. Immerhin: Betreuer Axel Schönen (weiterhin in gleicher Funktion tätig), Rechtsaußen Tobias Plaz und Co-Trainer Joachim Kurth, die beide dem sportlichen Kompetenzteam angehören, dürfen heute Abend mitfeiern.

Joachim "Jojo" Kurth ist das Dormagener Feierbiest schlechthin. 2002 - unter der Regie von Kai Wandschneider war der TSV Bayer ebenfalls "zu Null" durch die damals drittklassige Regionalliga West marschiert - war er ebenso als Torhüter dabei wie 2008, als ebenfalls mit Kai Wandschneider auf der Bank zum letzten Mal der Sprung in die Bundesliga gelang.

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Foto: Jazyk Hans

Weil sich dieser Aufstieg zum zehnten Male jährt, hat Jojo Kurth die Telefonverbindungen glühen lassen und für den 9. Juni (Samstag, 19 Uhr) ein "Revival" im Bayer-Sportcenter organisiert: Das Aufstiegsteam von damals trifft auf das Aufstiegsteam von heute. Fast alle ehemaligen Spieler haben zugesagt - und auch Kai Wandschneider, der an diesem Wochenende mit der HSG Wetzlar erstmals im Final-Four-Turnier des DHB-Pokals steht, will kommen. Wenn das nicht erneut ein Grund zum Feiern ist.

(NGZ)
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