Dormagen So feiert Hoffmann Altweiber

Dormagen · Kalte Temperaturen und Nieselregen haben Dormagens Jecken nicht davon abgehalten, schwungvoll um 11.11 Uhr in den Straßenkarneval zu starten. Bürgermeister Hoffmann kommt als glücksbringender Schornsteinfeger.

11.11 Uhr Die Schlüsselübergabe: Jungfrau Erika, Prinzessin Melina, Prinz Kai, Peter-Olaf Hoffmann und Bauer Michael Kolfenbach, v. l.

11.11 Uhr Die Schlüsselübergabe: Jungfrau Erika, Prinzessin Melina, Prinz Kai, Peter-Olaf Hoffmann und Bauer Michael Kolfenbach, v. l.

Foto: Hans Jazyk/Lea Deuber

Peter-Olaf Hoffmann macht keinen Umweg übers Büro: Punkt 9 Uhr marschiert er schnurstracks ins Trauzimmer des Alten Rathauses, wo traditionell der Prinzenempfang über die Bühne geht. Wenn jecke Wiever hofften, dem Bürgermeister den Schlips Stück um Stück kürzen zu können, so ist der Rathaus-Chef gestern der Spielverderber. Gezwungenermaßen: Denn die Rathaus-Mannschaft tritt im karnevalistischen Einheits-Look an und macht ganz auf "FKK": Flotte Käfer-Kolonne. Und Hoffmann ist als Schornsteinfeger der Kolonnenführer Nummer eins der Glückskäferriege. Es ist 9.20 Uhr, das Fass wird angestochen und das erste Kölsch geht an den Chef.

Die Närrinnen trotzen gut gelaunt dem schlechten Wetter.

Die Närrinnen trotzen gut gelaunt dem schlechten Wetter.

Foto: Hans Jazyk

Die prekäre Finanzlage und der Sparkurs schlagen auch an Altweiber voll durch: Gab es im vergangenen Jahr noch ordentliche Orden, so orderte Kämmerer Kai Uffelmann, "Kolonnenführer Nummer zwei", unter dem Motto "sparsamer Karneval" (O-Ton Hoffmann) kistenweise "Flönz" als Auszeichnung für die Ehrengäste und die Dreigestirne der Ortschaften, zum Beispiel Delrath, Delhoven und Zons. Der Stimmung tut dies keine Abbruch. Ganz im Gegenteil.

Hoffmann appelliert an die Narren, sich "vom Wetter nicht die Laune vermiesen" zu lassen. Schließlich übergibt er pünktlich um 11.11 Uhr den Rathausschlüssel an das Dreigestirn Kai Weber (Prinz), Michael Kolfenbach (Bauer) und Vize-Bürgermeister Erik "Erika" Lierenfeld — "die letzte Jungfrau in der SPD" (Hoffmann). Zum Schluss erklärt der Bürgermeister, er habe nun für vier bis fünf Tagen Ferien. Nachdem Kinderprinzessin Melina verfügt, dass die Karnevalisten ab sofort heiter zu sein hätten, spricht Prinz Kai I. zu den Narren: Anstelle des Hallenbads schlägt er vor, einen See auf dem Gelände der Zuckerfabrik zu platzieren. Der Erlös soll Kämmerer Kai Uffelmann zugute kommen. Natürlich mit dem Hintergedanken, dass es 2013 wieder Orden statt Flönz gibt.

(NGZ/rl)
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