Gastronomie in Dormagen Zonserin belebt das Dorfcafé Nievenheim

Nievenheim · Im Juli eröffnete die 52 Jahre alte Antonia Stamm das Nievenheimer Dorfcafé an der Neusser Straße wieder, nachdem es rund ein Jahr leer gestanden hatte. Die Gäste sind begeistert über die neuen Angebote wie den Mittagstisch.

 Die gebürtige Zonserin Antonia Stamm hat das lange leer stehende Nievenheimer Dorfcafé nun neu eröffnet.

Die gebürtige Zonserin Antonia Stamm hat das lange leer stehende Nievenheimer Dorfcafé nun neu eröffnet.

Foto: Markus Rick (rick)

Um die gute, alte Dorfkneipe ist es nicht allzu gut bestellt. Immer wieder gibt es Schließungen, davon ist auch Dormagen betroffen, wo gerade in den einzelnen Ortsteilen die Bewohner Glück haben, wenn es wenigstens eine Gaststätte gibt. In Nievenheim sieht es vergleichsweise gut aus: Dort zählen vor allem Haus Schönewald, Gaststätte Mehl, Gaststätte Robens und auch Manes am Bösch in Ückerath zu den traditionsreichen Kneipen, die auch als sozialer Anker im Ort wirken. Vor allem wenn Kegelbahn und Versammlungsraum vorhanden sind. Dazu gehört auch (wieder) das „Dorfcafé“. Nach rund einjähriger Schließung sind die Türen wieder geöffnet.

Wenn um 18 Uhr das Dorfcafé schließt, dann ist der Arbeitstag für Antonia Stamm noch nicht vorbei. Denn jetzt heißt es für die Besitzerin: aufräumen und den Laden für den nächsten Tag vorbereiten. Vor sechs Wochen eröffnete die gebürtige Zonserin das Café wieder. Viel verändert hat die 52-Jährige nicht, nur die Speisekarte ist neu. Neben kalten und warmen Getränken, selbstgebackenem Kuchen und hausgemachtem Eis bietet Stamm auch Baguettes und Flammkuchen sowie einen täglich wechselnden Mittagstisch an. Außerdem hat sie ein großes Frühstücksangebot. Und das Konzept geht auf: Viele ehemalige Stammkunden freuen sich darüber, dass das Nievenheimer Dorfcafé wieder aufgemacht hat. Stamm lockt aber auch zahlreiche neue Kunden an. „Die Kundschaft ist vom Alter her gut durchmischt, das finde ich schön“, erzählt Stamm. „Morgens stehen wir hier mit fünf Mann, weil es so voll ist“, erzählt sie. Bei den sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage herrscht vor allem ein großer Ansturm auf die schöne Außenterrasse zum Salvatorplatz hin. „Ich könnte auch noch am Donnerstag, dem Ruhetag, aufmachen, aber ich brauche einen freien Tag in der Woche.“

Ihr Tag beginnt um spätestens halb 5 Uhr morgens. Vor der Öffnung müssen die Kuchen und Torten gebacken, und das Eis muss hergestellt werden. Dass ihr Tag viele Arbeitsstunden hat, macht der Powerfrau nichts aus: „Ich habe schon immer viel und gerne gearbeitet.“ Stamm hat acht Mitarbeiter. Zwei Festangestellte und sechs Aushilfen.

Während der vergangenen zehn Jahre arbeitete Stamm in einer Bäckerei. Davor besaß sie ein Restaurant in Ramrath. Irgendwann habe sie von Bekannten gehört, dass das Dorfcafé in Nievenheim leer steht. Stamm erzählt, dass sie immer nochmal selbstständig sein wollte. Doch der Besitzer des Cafés wollte weder verkaufen noch vermieten. „Seit November 2018 habe ich versucht, ihn zu überreden.“ Vor knapp neun Wochen kam dann die gute Nachricht: „Er rief mich an und sagte, ich könne es pachten. Ich habe mich sehr gefreut“, erinnert sich Stamm. Danach ging alles sehr schnell, da das Mobiliar zwar alt, aber noch gut in Stand war, entschied sich Stamm, alles zu behalten. „Ich habe nur eine neue Karte entwickelt, gerade das Frühstücksgeschäft läuft richtig gut.“

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