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Hitzesommer in Dormagen „Spatenstich für Vereinshaus ist 2020 möglich“

Dormagen · DLRG-Chef Carsten Gösch spricht über den geplanten Neubau, Nachwuchsmangel und etwaige Besucherrekorde am Straberger See.

 Carsten Gösch, der Vorsitzende der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), blickt einem möglichen Rekord- Wochenende am „Strabi“ gelassen entgegen.

Carsten Gösch, der Vorsitzende der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), blickt einem möglichen Rekord- Wochenende am „Strabi“ gelassen entgegen.

Foto: Dieter Staniek

Die gegenwärtige Rekordhitze treibt sicher auch Menschen an den „Strabi“ oder zu anderen Seen, die sonst eher wasserscheu sind. Was sollten ungeübte Schwimmer dabei beachten?

Carsten Gösch Sie sollten grundsätzlich nur da schwimmen, wo auf sie aufgepasst wird. Am besten ist es, wirklich nur dort ins Wasser zu gehen, wo es auch für Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer geeignet ist.

Mit wie vielen Leuten sind Sie aktuell am Straberger See und am Rhein vertreten?

Gösch Wir sind am „Strabi“ vom 1. Mai bis 31. August jeden Tag im Einsatz und dabei vor allem auf Schüler, Studenten und Leute angewiesen, die gerade dienstfrei haben. Momentan haben wir sechs Rettungsschwimmer am See, dazu kommen noch zwei Einsatzkräfte der Kreiswerke.  Am Rhein nehmen wir mit 24 Kräften  die Alarmbereitschaft für die Feuerwehr wahr. Insgesamt hat die DLRG zurzeit etwa 60 aktive Helfer.

Nicht allein Rettungsdienste klagen schon länger über die schwindende Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren – gerade auch bei Jugendlichen und jungen Leuten. Wie sieht es bei der DLRG aus?

Gösch Es wäre gelogen, wenn ich sagte, das betrifft uns nicht.  Wir sind stark auf Schüler angewiesen, und angesichts der inzwischen verbreiteten Ganztagsschule schwindet bei denen  durchaus die Bereitschaft, sich danach noch ehrenamtlich zu engagieren. Das war früher natürlich anders. Bei mir war um eins die Schule aus, und ich habe mich dann aufs Rad geschwungen und bin zum See gefahren. Das gibt es so heute nicht mehr. Grundsätzlich habe ich auch das Gefühl, dass diejenigen, die bereit sind, Verantwortung für andere zu übernehmen, weniger geworden sind.

Wie kommen Sie mit dem Nachwuchsmangel klar?

Gösch Im Augenblick sind wir in der Lage, es aufzufangen, aber das heißt natürlich, die Belastungen auf weniger Leute zu verteilen, die dann entsprechend mehr zu tragen haben. Zehn bis zwölf weitere Kräfte könnten wir gut vertragen.

Kreiswerke-Chef Stefan Stelten hat unlängst gesagt, es sei allein die Entscheidung der DLRG, wann am „Strabi“ die Obergrenze bei den Besuchern erreicht ist und damit die Kasse geschlossen werden muss. Kann man diese Obergrenze beziffern, bzw. haben Sie die schon einmal erreicht?

Gösch Alles hängt für uns vom Überblick über die Wasserfläche ab. Es können ruhig 10.000 Leute am Strand sein, wenn von denen nur 100 im Wasser sind, ist das für uns kein Problem. Hier hatten wir noch nicht die Situation, aber wenn der Fall tatsächlich kommen sollte, treffen wir auch die Entscheidung, ein paar Stunden lang keine Karten zu verkaufen.

Wie gehen Sie das kommende Wochenende an?

Gösch Wir sind gut besetzt für ein heißes Super-Wochenende. Auch wenn es richtig voll werden sollte, sind wir entsprechend vorbereitet. Ich gehe davon aus, dass wir am Samstag und Sonntag jeweils mit ungefähr zehn Kräften vor Ort sein werden.

Apropos „vor Ort“: Wie sieht es  hinsichtlich des von der DLRG  gewünschten Vereinsgebäudes aus?

Gösch Von Seiten der Politik wurde uns signalisiert, dass unserem Wunsch, am Hallenbad zu bauen, nichts entgegenstehen wird. Wir befinden uns derzeit in Verhandlungen mit der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft (SVGD) und hoffen, sie noch in diesem Jahr abschließen zu können. Wir müssen auch noch die Kostenschätzung eines Architekturbüros einholen – in der Hoffnung, dass das Kostendelta nicht zu groß werden wird. Wir haben dafür eigens ein Spendenkonto eingerichtet. Läuft alles glatt, könnten wir im Jahr 2020 den ersten Spatenstich vornehmen.

Und 2021 wäre das neue Vereinshaus am Stadtbad „Sammy’s“ dann bezugsfertig?

Gösch Für diese Perspektive wäre ich schon zu haben.

Warum reicht das bisherige Domizil in Stürzelberg nicht mehr aus?

Gösch Das dort in den 1960-er Jahren gebaute Katastrophenschutzzentrum platzt inzwischen aus allen Nähten. Wir haben im Moment auch kein Büro für unsere Geschäftsführung. Unsere Akten und Unterlagen liegen zurzeit im Bürgerbüro in Hackenbroich und sind für uns auch nur bedingt zugänglich.

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