Dormagen Delrather Maler Willy Janßen zeigt seine Protest-Kunst

Dormagen · Ungerechtigkeiten sind ihm ein Gräuel. Und dass er auf der Seite der Benachteiligten steht, ist für ihn selbstverständlich. Beides spiegelt sich in den Werken des gebürtigen Düsseldorfers Willi Janßen wider, der seit 17 Jahren in Delrath lebt und arbeitet. Der vitale Mittsiebziger, der erst spät zur Kunst kam und gemeinsam mit Jörg Immendorff das auf Seide produzierte Bild "Café de Flor" schuf, stellt jetzt einen Teil seiner Gemälde in der Dormagener Stadtbibliothek aus. Die Schau steht unter dem Titel "Kunst bekennt sich zum Widerstand". Die Vernissage findet am Freitag, 4. Mai, um 18 Uhr in der Stadtbibliothek statt. Die Werke werden ab dann bis zum 26. Juli zu den Öffnungszeiten der Bücherei zu sehen sein.

"Bei meinen Werken geht es nicht um Schönheit und Eleganz", schreibt Janßen auf seiner Einladung. "Ich will anregen zum Nachdenken, zum Widerspruch gegen Zustände in Politik, Umwelt und im täglichen Miteinander." In diesem Zusammenhang wolle er Hinweise geben, wo Protest und Widerstand angesagt seien. Deshalb beschreibe er mit seiner Kunst "plakativ und beispielhaft" Missstände. In seiner Geburtsstadt Düsseldorf konnten sich Interessierte Ende des vergangenen Jahres von Janßens Schaffenskraft überzeugen. Dort waren seine Bilder in Wersten zu sehen, ebenfalls in einer Bibliothek.

Die Rede zur Ausstellungseröffnung in Dormagen hält der Historiker, Kunstliebhaber, ehemalige Deichgräf und Freund Janßens, Eduard Breimann. Näher kennengelernt haben sich die Beiden über das "Netzwerk Alte Apotheke". Dort hat Janßen 2014 die Künstlergruppe "Die Quermaler" ins Leben gerufen, zu der sowohl behinderte als auch nicht-behinderte Menschen gehören. "Die Quermaler" stellen am 4. Juli in der "Alten Apotheke" aus.

(ssc)
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