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Auszeichnung in Zons Komponist gewinnt Franz-Peter-Kürten-Preis

Zons · Ludwig Sebus wurde im Kreismuseum in Zons gekürt. Der Komponist (96) nahm die Ehrung persönlich entgegen und sang seinen Erfolgshit.

 Ludwig Sebus erhält den Franz-Peter Kürten Preis.

Ludwig Sebus erhält den Franz-Peter Kürten Preis.

Foto: Stefan Büntig

Alle zwei Jahre verleiht das 1986 gegründete Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ (IMA) die Franz-Peter-Kürten-Auszeichnung, die bereits seit 1991 vergeben wird. Mit ihr werden  Menschen geehrt, die sich für Mundartliteratur und Kulturpflege im Rheinland einsetzen. Franz Peter Kürten war nicht nur Mundartdichter, sondern vor allem Sammler volkskundlicher Geschichte. Sein Sohn Dankwart hat den gesamten Nachlass seines Vaters dem IMA übergeben und den Preis gestiftet. Zu den Trägern der Auszeichnung zählen auch die „Black Föös“, der letzte Preisträger war 2019 der Krefelder Mundartdichter Theo Versteegen (86).

Er wurde jetzt getoppt von dem Preisträger 2021: Der Kölner Komponist, Textdichter und Krätzchensänger Ludwig Sebus war mit 96 Jahren höchst vital und gesund in Zons. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßte den Ehrengast im Kreiskulturzentrum sowie die stellvertretenden Bürgermeister von Dormagen, Jüchen und Korschenbroich. Er begründete, weshalb die Preisverleihung ein Jahr später stattfand – „natürlich wegen Corona“ - und lobte den Preisträger, der weit über die Grenzen Kölns als Komponist und Sänger bekannt sei, „mindestens bis nach Zons“.

Achim Thyssen, der Leiter des IMA, stellte die Ausgezeichneten der letzten Jahre vor und betonte, dass der gesamte Nachlass von Franz Peter Kürten sich im Haus befindet und „Interessierten zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt wird“. Die Laudatio hielt der Kölner Journalist Hermann Reisdorf, seit vielen Jahren mit Ludwig Sebus bekannt. Er skizzierte den künstlerischen Werdegang mit Höhepunkten in den 80er Jahren: „Kölsch kann man gut singen!“ Teilweise verfiel der Laudator in kölsche Mundart und beschloss seine Rede: „Ludwig, wir freuen uns, so ein Original wie dich in unseren Reihen zu haben.“

Dann verliehen der Landrat und Lucie Kürten, die Witwe des Stiftungsgründers Dankwart, die Auszeichnung an Ludwig Sebus. Dieser bedankte sich: „Hier und in dieser Zeit zu leben, ist trotz aller Unbill ein Geschenk.“ Er stellte dem Publikum seine Familie vor: Mit ihm waren die Töchter  Ulla, Jeanette und Monika gekommen sowie die Gründerin und auch die derzeitige Präsidentin seines Kölner Fanclubs. Vor allem aber sang der lebensfrohe bald 97-Jährige mit klarer Stimme, darunter seinen Erfolgshit von 1955: „Jede Stein en Kölle eß es Stöck vun deer.“ Das Publikum sang und klatschte mit.

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