Fußball Müllers Traumtor in der Schlussminute

Voerde-Spellen · Bezirksliga: Der SV Spellen holte drei überlebenswichtige Punkte im Nachholspiel gegen die SGP Oberlohberg. Die "Schweizer" verlassen mit dem 3:2 gegen den Aufstiegsaspiranten den letzten Platz – auch wenn der Sieg glücklich war.

 Sebastian Göhl (rechts) erzielte mit einem schönen Schlenzer das zwischenzeitliche 2:1 für Spellen und behauptet in dieser Szene den Ball gegen zwei Oberlohberger.

Sebastian Göhl (rechts) erzielte mit einem schönen Schlenzer das zwischenzeitliche 2:1 für Spellen und behauptet in dieser Szene den Ball gegen zwei Oberlohberger.

Foto: martin büttner

Als die beiden Trainer nach dem Spiel die vorangegangenen 90 Minuten kommentierten, fiel oft das Wort "Glück". Der Coach der SGP Oberlohberg war nach der 2:3 (1:1)-Niederlage seiner Mannschaft beim SV Spellen ein fairer Verlierer und meinte, dass auch die "Schweizer" irgendwann einmal in dieser Saison das nötige Glück auf ihrer Seite haben müssten. Und sein Pendant, SVS-Trainer Markus Osthoff, sprach von einem glücklichen Sieg seiner Truppe, doch bisher sei sie auch bestimmt noch nicht vom Glück verfolgt gewesen. Nicht zu vergessen war dann noch das Glückstor von Finn Müller. Der Spellener schoss in der Schlussminute den entscheidenden Treffer zum Sieg, indem er den Ball aus 25 Metern unhaltbar in den "Knick" setzte.

Mit den drei überlebenswichtigen Punkten im Abstiegskampf gab der SVS die Rote Laterne der Bezirksliga ab und es war nach Spielende vor der Kabine deutlich spürbar, wie groß die Befreiung bei der gesamten Mannschaft war. "Wir waren Letzter und man merkt dann halt, dass die Jungs nicht vor Selbstbewusstsein strotzen und auch Angst vorm Gewinnen hatten", fand Osthoff, der zwei unterschiedliche Halbzeiten seiner Elf sah. In der ersten hielt das Kellerkind gegen den Aufstiegskandidaten aus Oberlohberg auf einer staubigen Asche mehr als ordentlich mit, in der zweiten bezeichnete Osthoff die Spielweise als zu destruktiv: "Aber wir waren immer noch in der Lage, unsere Konter zu fahren. Sonst hätten wir nicht gewinnen können."

Die Führung der Spellener erzielte Michael Kupke (40.), die Stefan Schütz aber im Gegenzug wieder ausglich (41.). Nach dem Seitenwechsel hatte dann die SGP die gefährlicheren Aktionen, doch Sebastian Göhl brachte die Hausherren wieder in Front. Auch sein Tor war sehenswert, als er mit einem Schlenzer Alexander Rohde überwand (66.). Matyjaszek musste reagieren und brachte Younes Fagrach hinter die drei Sturmspitzen – und der "Joker" stach und machte das 2:2 (87.). Nun sah es nach einem gerechten Unentschieden aus, doch Müller fasste sich noch einmal ein Herz und schoss die "Schweizer" ins Glück.

"Wir haben uns selbst bestraft. Wenn man so dumme Tore bekommt, ist das schon ein bisschen albern von uns. Uns fehlte auch in der zweiten Halbzeit noch die Spielkontrolle und wenn das Spiel dann 2:2 ausgeht, können auch alle zufrieden sein, weil die Spellener uns kämpferisch alles abverlangt haben", sagte Oberlohbergs Trainer, der die Meisterschaft und den Aufstieg nach dieser nicht eingeplanten Niederlage aber noch nicht abhaken möchte: "Man sieht, wie ausgeglichen die Liga ist. Solange die Möglichkeit noch besteht, werden wir kämpfen."

(gaa)
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