Münster Polizeipräsident fordert: "Cannabis soll legal werden"

Münster · Der Polizeichef der Stadt Münster, Hubert Wimber, setzt sich für die staatliche Freigabe weicher Drogen wie Cannabis oder Marihuana ein. Die Strafverfolgung helfe bei Delikten in diesem Bereich nicht, sagte der 65-Jährige, der im Sommer aus dem Amt scheidet. Durch eine kontrollierte Freigabe von Cannabis und Marihuana würden die Strafverfolgungsbehörden entlastet. Allein in Münster beschäftigen die Polizei pro Jahr 900 bis 1000 Delikte aus dem Rauschgiftbereich – bei zwei Dritteln gehe es um Marihuana und Haschisch. Wimber fordert, das Geld in Gesundheitsprogramme zu stecken.

Die Ansichten des Münsteraner Polizeipräsidenten stoßen auf Kritik. "Wir sind nicht für eine Freigabe", sagt der Landeschef der Polizeigewerkschaft (GdP), Arnold Plickert. Es handele sich um Einstiegsdrogen. Häufig konsumierten sie junge Leute, die später zu härteren Drogen griffen. Stattdessen wäre es sinnvoll, wenn die Polizei bei geringen Mengen die Möglichkeit hätte, die Ermittlungen nach eigenem Ermessen einzustellen. Bislang darf das nur die Staatsanwaltschaft.

(leb)
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