Minister fordert Bericht Tausende Euro für Comedy-Auftritt im Bochumer Gefängnis

Bochum · Mehrere Tausend Euro soll ein einstündiger Auftritt von zwei TV-bekannten Komikern in der JVA Bochum gekostet haben. „Nicht angemessen“, sagt das Justizministerium, das jetzt einen Bericht der Gefängnisleitung angefordert hat.

 Die JVA Bochum

Die JVA Bochum

Foto: dpa/Marius Becker

Beim Geld hört der Spaß auf: Weil ein Auftritt der Gruppe „Rebell Comedy“ in der JVA Bochum mehrere Tausend Euro gekostet haben soll, hat das nordrhein-westfälische Justizministerium einen Bericht der Gefängnisleitung angefordert. Für den Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) war die einstündige Show Geldverschwendung. Die aus dem TV bekannten Komiker wollten ihren Auftritt nicht kommentieren.

Dem BSBD zufolge dauerte der Auftritt von zwei Mitgliedern der „Rebell Comedy“-Gruppe vor 140 Gefangenen am 7. März 65 Minuten. „Nach unseren Informationen kostete der Auftritt 6000 Euro“, sagte BSBD-Landeschef Peter Brock. Der Bund hatte den Vorgang bereits vor Wochen auf seiner Internetseite publik gemacht, aber erst ein Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ rief das Justizministerium auf den Plan.

Aus Justizkreisen hieß es, der Auftritt habe 5000 Euro gekostet. Wie viel es wirklich war, soll der Bochumer JVA-Leiter bis Ende des Monats in seinem Bericht an das Justizministerium auflösen. „Ausgaben in den genannten Größenordnungen für dieses Veranstaltungsformat scheinen auf den ersten Blick nicht angemessen“, sagte ein Ministeriumssprecher.

Sowohl der Sprecher als auch Gewerkschaftsfunktionär Brock betonten den grundsätzlichen Sinn solcher Auftritte für die Integration und Resozialisierung - „nur war das eben viel zu teuer“, sagte Brock. In vergleichbaren Fällen werde den Künstlern nur eine Aufwandsentschädigung gezahlt.

Für die Gruppe „Rebell Comedy“ war es nicht die erste Show hinter Gittern. So traten die Komiker nach eigenen Angaben bereits in der JVA Castrop-Rauxel und im Gefängnis von Geldern auf. Die aktuelle Debatte wollte der Manager der Gruppe nicht kommentieren.

(seda/dpa)
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