Razzia im Ruhrgebiet Polizei nimmt internationale Autohehlerbande hoch

Essen · In großem Stil sollen Kriminelle im Internet geklaute Autos verkauft haben. Sie operierten vor allem von Essen aus. Nach einer Großrazzia der Polizei ist damit jetzt Schluss.

Diebesgut einer Autohehlerbande liegt bei der Polizei in Essen auf einem Tisch.

Diebesgut einer Autohehlerbande liegt bei der Polizei in Essen auf einem Tisch.

Foto: dpa, nic

In großem Stil sollen Kriminelle im Internet geklaute Autos verkauft haben. Sie operierten vor allem von Essen aus. Nach einer Großrazzia der Polizei ist damit jetzt Schluss.

Die international tätige Autohehlerbande soll in Nordrhein-Westfalen mindestens 47 zuvor in Deutschland, Belgien und Frankreich gestohlene Wagen verkauft haben. Bei der großangelegten Razzia in 17 Wohnungen nahm die Polizei am Montag 14 Personen fest, darunter mindestens eine Frau. Gegen neun Verdächtige lagen bereits Haftbefehle vor. Ein weiterer mutmaßlicher Haupttäter war bereits vor einer Woche in Paris festgenommen worden. Auch er soll in Haft.

Durchsucht wurden elf Wohnungen und ein Geschäft in Essen sowie weitere Wohnungen in Bochum, Velbert, im niedersächsischen Soltau sowie in Antwerpen. Dort war die belgische Polizei tätig. Beschlagnahmt wurden Computer, Schmuck und eine größere Menge Bargeld, wie der Leiter der Ermittlungskommission, Bodo Buschhausen, sagte. Auch vier Autos stellten die Beamten sicher.

Den Gesamtschaden schätzen die Ermittler auf rund eine Million Euro. Die Staatsanwaltschaft wirft den Tatverdächtigen gewerbsmäßige Bandenhehlerei vor. Den mutmaßlichen Tätern deutscher, kroatischer und serbischer Nationalität droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

Die meisten Autos hatten Unbekannte per sogenanntem Homejacking beschafft. Dabei stehlen Einbrecher Autoschlüssel und fahren anschließend mit den Wagen davon. Andere Fahrzeuge wurden auf Schwimmbad-Parkplätzen entwendet. Die Schlüssel hatten die Diebe zuvor aus aufgebrochenen Schließfächern geholt. Über Vermittler sollen die Wagen dann an die Bande gelangt sein. Versehen mit neuen Papieren und Nummernschildern wurden die Fahrzeuge im Internet angeboten. Die Täter trugen dabei häufig die echte Fahrgestellnummer in die Papiere ein. Bei der Ummeldung im Straßenverkehrsamt fiel dann auf, dass die Autos als gestohlen gemeldet waren.

(lsa/sef)
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