Mutter und Kind vor ICE gestoßen Was über die Tat am Frankfurter Hauptbahnhof bekannt ist

Frankfurt · Ein Kind stirbt, nachdem ein Mann es vor einen einfahrenden ICE stößt. Am Montagvormittag wurde der Hauptbahnhof in Frankfurt Tatort eines schwer fassbaren Verbrechens. Was über den Tathergang bisher bekannt ist.

Ein Mann hat am Montagvormittag gegen 9.50 Uhr an Gleis 7 des Hauptbahnhofs in Frankfurt am Main eine Frau und ihren Sohn vom Bahnsteig auf die Gleise vor einen einfahrenden Zug gestoßen. Laut einer Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft hat der Mann zuerst die Mutter gestoßen, danach den acht Jahre alten Jungen. Beide stürzten in die Gleise. Die 40-Jährige habe es geschafft, sich auf einen schmalen Fußweg auf der anderen Seite zwischen den Gleisen 7 und 8 zu rollen. Der Junge wurde jedoch vom ICE erfasst und starb noch im Gleisbett. Die Mutter blieb unverletzt, trug aber einen schweren Schock davon. Mutter und Sohn stammen aus dem Hochtaunuskreis.

Zeugen erzählen, wie plötzlich Menschen losschrien. „Es waren Horrorschreie“, sagte ein Zeuge.

Frankfurt: Fotos vom Hauptbahnhof nach dem tödlichen Unfall
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Große Trauer am Frankfurter Hauptbahnhof

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Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Der Mann soll, nachdem er die Mutter und ihren Sohn gestoßen hatte, auch versucht haben, noch eine weitere Frau ins Gleis zu schubsen. Diese dritte Person, eine 78-Jährige, konnte sich gegen den Angriff wehren. Sie wurde an der Schulter verletzt und hat einen Schock. Anschließend versuchte der mutmaßliche Täter, den Hauptbahnhof über den südlichen Ausgang zu verlassen und zu fliehen. Mehrere Passanten verfolgten ihn, unter ihnen ein Polizist, der privat im Bahnhof war. Die Verfolger hielten den Mann außerhalb des Bahnhofs fest, woraufhin Polizisten ihn festnahm. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 40-Jährigen Mann aus Eritrea, der seit 2006 in der Schweiz lebt, wie die Ermittler mitteilten.

Zahlreiche Menschen mussten den Vorfall sehen, erleben oder hören. Einige wurden am Gleis Zeugen der Tat, andere Reisende saßen im betroffenen ICE. Zahlreiche Seelsorger waren am Frankfurter Hauptbahnhof im Einsatz und mussten mehr als 15 Personen psychologisch betreuen.

Wie es dem Lokführer geht, der den ICE in den Frankfurter Hauptbahnhof gelenkt hatte, ist nicht bekannt.

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