Coronavirus-Studie im Kreis Heinsberg Virologe Streeck freut sich auf Karneval in Gangelt im nächsten Jahr

Bonn/Heinsberg · Der Bonner Virologe Hendrik Streeck ist wegen seiner Coronavirus-Studie zur Zeit häufig im Kreis Heinsberg. Im nächsten Jahr will er in Gangelt Karneval feiern.

 Professor Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn. (Archiv)

Professor Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn. (Archiv)

Foto: dpa/Federico Gambarini

„Es ist eine unheimlich nette Bevölkerung, und ich freu mich auf den Karneval im nächsten Jahr - hoff ich“, sagte der 42-jährige Hendrik Streeck am Dienstag. Bei seiner Coronavirus-Studie im Kreis Heinsberg stoße er auf sehr viel Entgegenkommen der Bevölkerung. „Uns wird Kuchen gebacken (...), es ist ein sehr, sehr netter Umgang dort vor Ort.“

Der Virologe von der Uni Bonn soll im Auftrag der NRW-Landesregierung im Kreis Heinsberg nachvollziehen, wie sich das Virus ausgebreitet hat. Der Kreis hatte früh viele Krankheitsfälle und gilt daher als ein Corona-Epizentrum. Ein Schlüsselereignis für die Ausbreitung war eine Karnevalsveranstaltung, die sogenannte „Kappensitzung“ von Gangelt am 15. Februar.

Streeck empfindet bei seiner Arbeit an der großen Coronavirus-Studie persönlichen Druck. Die Politik wolle schnelle Entscheidungen treffen. „Wir versuchen eben schnell zu arbeiten, aber gleichzeitig die größte wissenschaftliche Sorgfalt zu haben. Und das empfinde ich schon als Druck“, sagte Streeck am Dienstag. Seine Forschung verhalte sich da anders als etwa die Corona-Studie in München - dort würden über ein Jahr lang Daten gesammelt.Hinzu komme, dass seine Worte mitunter anders interpretiert würden, als sie gemeint seien, sagte Streeck. „Es wird einem manchmal dann auch zu viel, weil man denkt: Das habe ich so nicht gesagt.“

(hsr/dpa)
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