Ansturm beim Führerscheinumtausch in NRW „Die Termine sind innerhalb kürzester Zeit vollständig vergeben“

Köln/Düsseldorf · Der neue EU-Führerschein soll fälschungssicher und einheitlich sein. Die erste Umtauschfrist endet bereits in wenigen Wochen. Das sorgt für Ansturm bei den Ämtern.

Viele Städte in Nordrhein-Westfalen rechnen in den nächsten Wochen mit einem Ansturm von Bürgern, die ihren alten Führerschein umtauschen lassen möchten (Symbolbild).

Viele Städte in Nordrhein-Westfalen rechnen in den nächsten Wochen mit einem Ansturm von Bürgern, die ihren alten Führerschein umtauschen lassen möchten (Symbolbild).

Foto: dpa/Andrea Warnecke

Viele Städte in Nordrhein-Westfalen rechnen in den nächsten Wochen mit einem Ansturm von Bürgern, die ihren alten Führerschein umtauschen lassen möchten. Alle Führerscheine, die vor 2013 ausgestellt wurden, müssen bis 2033 in ein EU-einheitliches Dokument umgetauscht werden. Für Führerscheininhaber, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind, endet die Frist bereits am 19. Januar 2022. Doch wenige Wochen vor Ablauf haben sich noch längst nicht alle Betroffenen darum gekümmert, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

In Köln etwa wurden für die entsprechenden Geburtsjahrgänge rund 50.000 Führerscheine ausgestellt - doch bisher haben erst 8400 Bürger den Pflichtumtausch erledigt oder beantragt. Bisher gebe es keinen „Run“ auf die Termine. Aber die Stadt geht nach Angaben einer Sprecherin davon aus, dass die Nachfrage kurz vor Fristende rapide steigen wird. Sie will mit einem „guten Terminangebot“ darauf reagieren - „soweit es personell möglich ist“.

In Bonn haben in diesem Jahr knapp 1700 Menschen den Umtausch ihres alten Papierführerscheins beantragt - nach Schätzung der Stadt müssten bis zum Stichtag aber eigentlich zwischen 13-000 und 15.000 Führerscheine umgetauscht werden. Bislang seien Termine dafür noch innerhalb weniger Werktage verfügbar.

In Essen dagegen übersteigt die Nachfrage inzwischen das Kontingent an vorhandenen Terminen. „Die regelmäßig eingestellten Termine sind innerhalb kürzester Zeit vollständig vergeben“, sagte ein Sprecher. 2021 seien bisher etwa 7500 Anträge bearbeitet worden - mit zuletzt deutlich steigender Tendenz. Deshalb habe die Fahrerlaubnisbehörde nun zusätzlich auch an einigen Samstagen geöffnet.

Die Stadt Münster hat die betroffenen Führerscheinbesitzer im Laufe des Jahres angeschrieben und aufgefordert, einen Termin für den Umtausch zu vereinbaren. Bisher sei gut die Hälfte der 22,000 Führerscheine durch die neue Version ersetzt worden, hieß es.

Düsseldorf hat 2021 rund 4700 Anträge registriert - allein 1100 davon im November. Die Behörde will nach Angaben eines Sprechers „zeitnah weitere Arbeitskapazitäten“ bereitstellen und die Möglichkeit, Anträge online zu stellen, weiter ausbauen. Auch die Stadt Dortmund hat mit einem zusätzlichen Terminangebot auf die erhöhte Nachfrage reagiert. Bisher seien freie Termine noch gut erhältlich - doch mit zunehmenden Andrang werde wohl nicht mehr jeder seinen Wunschtermin bekommen können.

Wer den 19. Januar verstreichen lässt und weiter mit seinem alten Führerschein fährt, riskiert ein Verwarngeld von zehn Euro. „Bei Führerscheinen, die nicht innerhalb der Frist umgetauscht werden konnten, erlischt nicht die Fahrerlaubnis, sondern lediglich das Dokument Führerschein verliert seine Gültigkeit“, erläuterte eine Sprecherin der Stadt Köln. Ein Umtausch sei auch nach dem Stichtag noch möglich.

(bsch/dpa)
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