Discounter in Düsseldorf Aldi will an die Kö

Düsseldorf · Der Discounter plant im Erdgeschoss des ehemaligen Medi-Max-Gebäudes Kö 106 eine Filiale zu eröffnen. Darüber soll ein Fitnesscenter einziehen. Die Aldi-Filiale in der Altstadt schließt im November.

Aldi an der Kö: Das sagen die Düsseldorfer
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Im November schließt die Aldi-Filiale an der Flingerstraße in der Altstadt. In dem Ladenlokal will der Schuh-Discounter Deichmann einen neuen Shop eröffnen. Aldi Süd wendet sich dagegen jetzt einer anderen, weit attraktiveren Citylage zu — der Kö. Genauer, dem Gebäude Königsallee 106. Dort, an der Ecke zur Adersstraße und südlich von der Graf-Adolf-Straße, stehen seit dem Auszug des Elektronikfachmarktes Medi-Max im Jahr 2009 zwei Etagen leer.

In der oberen Etage soll ein Fitnesscenter eröffnet werden. Der Bauvoranfrage hat die zuständige Bezirksvertretung 3 in ihrer jüngsten Sitzung jetzt zugestimmt. Auf Anfrage bestätigte dabei ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes, dass das Unternehmen Aldi ebenfalls einen Bauantrag für das Gebäude gestellt habe, der derzeit vom Amt geprüft werde. Der Discounter plant offenbar in das Erdgeschoss einzuziehen. Vermutlich hat man dabei vor allem die benachbarte kaufkräftige Friedrichstraße als potenziellen Kundenkreis im Blick. Aber auch die Graf-Adolf-Straße, an der die Lebensmittelversorgung eher unterrepräsentiert ist, dürfte für die Aldi-Planer interessant sein. Und auch von den Wohnbezirken der südlichen Friedrichstadt wie Tal- und Jahnstraße verspricht man sich vermutlich Kunden. Sowie natürlich zumindest vom südlichen Teil des Düsseldorfer Prachtboulevards, wo es mancher Berufstätige schätzen dürfte, sich künftig schnell mal in einem preisgünstigen Discounter mit den Waren des täglichen Bedarfs versorgen zu können. Zusätzlicher Pluspunkt der Immobilie für das Unternehmen: Das Gebäude verfügt über eine zweigeschossige Tiefgarage. Und es grenzt direkt an das "Düsseldorf China-Center".

Auch wenn das Planungsamt derzeit den Bauantrag noch prüft, eine besondere Befreiung vom geltenden Bebauungsplan dürfte für die Kö-Pläne von Aldi nicht erforderlich sein. Einer solchen bedurfte es allerdings für das geplante Fitnesscenter in der ersten Etage des Gebäudes. Denn erst im April diesen Jahres war eine Veränderungssperre für den Innenstadtbereich zwischen Kö, Hauptbahnhof und Fürstenwall erlassen worden. Das Ziel: Die wachsende Zahl von Spielhallen und ähnlichen Vergnügungsstätten zu begrenzen, um einen sogenannten Trading-Down-Effekt zu verhindern, also den Niedergang ganzer Straßenzüge in der City. Für das Fitnesscenter Haus Königsallee 106 und der damit einhergehenden Nutzungsänderung haben die Bezirksvertreter einstimmig grünes Licht gegeben. Wie genau Aldi sich auf der Kö präsentieren will, darauf müssen die Stadtteilpolitiker und alle anderen jedoch noch warten: Der Bauantrag soll laut Stadtplanungsamt bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung 3 vorgestellt werden.

(csi/jco)
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