Prozess vor Landgericht Aachen Stiefvater gesteht Entführung von zwei Pflegekindern

Aachen · Ein 31-jähriger Angeklagter hat am Montag vor dem Landgericht Aachen die Entführung seiner zwei Stiefkinder im vergangenen Februar gestanden. Er griff demnach zudem die Pflegemutter mit einem Elektroschocker an.

Das Justizzentrum Aachen mit dem Amts- und Landgericht (Symbolbild).

Das Justizzentrum Aachen mit dem Amts- und Landgericht (Symbolbild).

Foto: dpa/Marius Becker

Er sei mit einem Komplizen nach Jülich zu der Pflegefamilie gefahren, bei der die Kinder lebten, habe geklingelt und die Pflegemutter und Haushaltshilfe mit einem Elektroschocker attackiert. Mit den beiden ein und zwei Jahre alten Kindern sei er dann in Belgien untergetaucht. Er bezog einen Wohnwagen auf einem Campingplatz in der Nähe von Spa in den Ardennen. Dort waren die Kinder später von Spezialkräften der belgischen Polizei befreit worden.

Als mutmaßliche Täter angeklagt sind außer dem Stiefvater die 32-jährige leibliche Mutter der Kinder, ein 27-jähriger Mann und eine 25-jährige Frau. Diese beiden sollen dem Paar geholfen haben. Den Angeklagten wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Entziehung Minderjähriger zur Last gelegt. Der Stiefvater ist außerdem wegen sexuellen Missbrauchs in zwei Fällen angeklagt. Dazu wollte er sich am Montag nicht äußern.

Der Missbrauch soll sich zwischen Juni und September 2017 ereignet haben, als er noch bei der Familie in Solingen lebte. Im September 2017 wurde der Mutter das Sorgerecht für ihre insgesamt vier Kinder entzogen. Die Urteile in dem Verfahren werden im Januar erwartet.

(mba/dpa)
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