Duisburg OB-Wahl in Duisburg: Rubinstein kandidiert

Duisburg · Der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Duisburg, Michael Rubinstein, wird als unabhängiger Kandidat bei der Duisburger Oberbürgermeisterwahl am 17. Juni antreten. Der 39-Jährige muss jedoch noch die erforderlichen 370 Unterschriften in der Stadt sammeln, damit er aufgestellt werden kann. Unterstützung erhält er bislang nur von Werner Hüsken, Initiator des Abwahlverfahrens und Vorstand der Bürgerinitiative "Neuanfang für Duisburg". Politische Parteien stehen bisher nicht hinter seiner Kandidatur. In den nächsten Tagen will Rubinstein ein "Kompetenzteam" mit Vertretern aus Gesellschaft, Verwaltung und Politik vorstellen, das ihm im Wahlkampf beratend zur Seite stehen soll. Rubinstein wäre der erste jüdische Oberbürgermeister einer Großstadt in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit hatte bislang nur Hamburg mit Herbert Weichmann (1965 bis 1971) ein jüdisches Stadtoberhaupt.

Mit seiner Nominierung reagiert Rubinstein auch auf die Kandidatur von Sören Link, den die SPD für die Nachfolge des durch einen Bürgerentscheid abgewählten Adolf Sauerland (CDU) aufgestellt hat. Der 35-jährige Sozialdemokrat und Landtagsabgeordnete entspreche nicht dem Anforderungsprofil eines parteiübergreifenden Kandidaten, das die Parteien zuvor unisono formuliert hätten, sagt Rubinstein. Kritik an Link kommt auch aus Reihen der CDU. Der Kreisparteivorsitzende Thomas Mahlberg bezeichnete ihn als einen Parteisoldaten mit wenig politischer und verwaltungstechnischer Erfahrung.

Die CDU schließt nicht mehr aus, ebenfalls einen eigenen Kandidaten zu benennen. Die Grünen haben ihre ehemalige Landtagsabgeordnete Ingrid Fitzek nominiert. Die Linken schicken Ratsfrau Barbara Laakmann ins Rennen. Piraten und FDP werden wohl auf einen eigenen Kandidaten verzichten.

(RP)
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