Landtagsabgeordneter aus Leverkusen Rüdiger Scholz neuer Kreis-CDU-Chef

Leverkusen · Er war als einziger Kandidat angetreten und löst damit Frank Schönberger ab. Stellvertreter ist nun Joshua Kraski. Der 19-Jährige ist Student.

 Rüdiger Scholz (63) wurde beim CDU-Kreisparteitag gewählt.

Rüdiger Scholz (63) wurde beim CDU-Kreisparteitag gewählt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Abstimmung war zwar geheim. Dennoch verriet Rüdiger Scholz auf Nachfrage, dass er sich am Samstag bei der Wahl zum Kreisverbandsvorsitzenden selbst gewählt hatte. „Natürlich, denn ich bin von mir überzeugt“, sagte der Landtagsabgeordnete und fügte hinzu: „Hätte sich Adenauer damals nicht selbst gewählt, wäre er kein Bundeskanzler geworden.“ Die Tagung des CDU-Kreisparteitages in der Stadthalle Bergisch Neukirchen dauerte bereits zwei Stunden, als ihn 61 von 72 Delegierten zum neuen Kreisvorsitzenden bestimmten. Acht Anwesende votierten mit Nein, drei enthielten sich ihrer Stimme.

Scholz als bisheriger Stellvertreter löst damit seinen Vorgänger Frank Schönberger ab, der nach acht Jahren nicht erneut kandidieren wollte und schon bei der Wahl zum Bürgermeister eine krachende Niederlage einstecken musste. Sein Mandat als Landtagsabgeordneter, das stellte Scholz klar, wolle er im nächsten Jahr weiterhin ausüben, „damit unsere Stadt auch künftig einen guten Fürsprecher in Düsseldorf hat“.

Zuvor hatte der einzige Kandidat etwa zehn Minuten Zeit zur Verfügung, um sein Programm vorzustellen. Scholz forderte, die Partei müsse „wieder stärker aktiv werden“. Und betonte: „Wir müssen informieren, diskutieren und mit den Menschen im Gespräch bleiben.“

Als Beispiele für mögliche Themen nannte er Digitalisierung, Schule, Bildung und Familie. Weitere Vorhaben drehten sich um eine Verjüngung im Stadtrat, Stärkung des kommunalen Sicherheitsdienstes, Verkehrspolitik und Mobilitätswandel. In dem Zusammenhang stellte Scholz klar, dass nicht Ministerpräsident Hendrik Wüst als letzter NRW-Verkehrsminister für die A1-Stelze in Berlin geworben habe, sondern der vorherige SPD-Verkehrsminister Michael Groschek. Bei einem entsprechenden Interview habe Karl Lauterbach (SPD) wohlweislich die Unwahrheit gesagt.

Bei der Wahl zum Stellvertreter konnte der 19-jährige Student Joshua Kraski 65 Stimmen auf sich vereinen und sich zugleich gegen seine Mitbewerber Irmgard Bach-Vennemann und Julius Bertram durchsetzen.

Eingangs hatte Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel über die Parteiarbeit berichtet und dabei unter anderem die Revitalisierung von Schloss Morsbroich und die Mobilitätswende als Aufgaben genannt, die von der CDU nicht nur begleitet, sondern auch maßgeblich mitgestaltet wurden. Zusammen mit den Vorsitzenden von SPD und Grünen macht sich Hebbel außerdem für klimaneutrale Energieversorgung stark. Hebbel unterstrich: „Die Bewältigung der Klimakrise ist eine globale Aufgabe, die nicht ohne die erforderlichen Schritte auf kommunaler Ebene gelingen kann.“

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