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Filmpreis in Köln Spitzenpreise für Kunstkinos in NRW

Köln · Insgesamt 69 Filmtheater aus 43 Städten in Nordrhein-Westfalen sind beim Film- und Kinokongress in Köln für ihre Programme ausgezeichnet worden. Die Kinos erhalten Prämien im Wert von 430.000 Euro, teilte die Film- und Medienstiftung NRW am Dienstag mit.

 Das Bambi besteht seit 1965, ist das älteste Programmkino Düsseldorfs und gilt als Institution in Sachen Erstaufführungen.

Das Bambi besteht seit 1965, ist das älteste Programmkino Düsseldorfs und gilt als Institution in Sachen Erstaufführungen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Spitzenpreise gingen an das Kino in der Brotfabrik in Bonn, das Astra & Luna in Essen, das Cinema in Münster und die Filmpalette in Köln. Die vier Filmtheater erhielten Geldpreise zwischen 12.000 und 15.000 Euro.

"Mit den Kinoprogrammpreisen würdigen wir die Kinomacher, die mit großem Engagement und viel Begeisterung ihren Besuchern in ihren Häusern ein besonderes Programm bieten", sagte Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW.

Um den kleinen Lichtspielhäusern zu helfen, verleiht die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen ihre "Kinoprogrammpreise". Am Dienstagabend wurden in Köln die diesjährigen Auszeichnungen verliehen. Seit 1991 hat die Stiftung so nach eigenen Angaben rund 8,1 Millionen Euro ausgeschüttet. Für die Programmkinos geht es bei den Preisverleihungen manchmal sogar um die Existenz.

"Wir würden viele Sachen nicht machen, wenn wir diese Prämien nicht kriegen würden", sagt Thomas Behm, einer der beiden Chefs der "Kurbelkiste". Anders als zum Beispiel Theater und Opernhäuser bekommen Programmkinos keine direkten Subventionen. Öffentliche Gelder gebe es nur in Form von Zuschüssen bei Renovierungen oder durch zweckgebundene Förderungen.

Fünf Filmkunstkinos in Düsseldorf

Udo Heimansberg betreibt mit den "Düsseldorfer Filmkunstkinos" fünf Programmkinos in der Landeshauptstadt. "Ohne die Unterstützung durch die Preise hätten wir enorme Schwierigkeiten zu existieren", sagt er. "Wir müssten vielleicht Kinos schließen."

Filmliebhaber und Kinogänger wie Sebastian Aperdannier würden das sehr bedauern. Der Münsteraner schaut sich im Jahr rund 100 Filme im Kino an. "Das Cinema Kurbelkiste ist für mich persönlich in Münster neben der Stadtbücherei die wichtigste Kultureinrichtung", sagt Aperdannier. Er schätzt am "Cinema" vor allem die breite Auswahl an Filmen: "Ich will von einem Film in erster Linie berührt werden - mit der Thematik, einer Szene oder der Fragestellung."

Solche Filme zeichnen die Programmkinos aus. Aber es geht auch um das Ambiente: Die Gebäude sind meist Standorte mit jahrzehntelanger Kinotradition, die Gänge sind liebevoll mit alten Filmplakaten ausstaffiert. Zur Aufführung selbst wird gerne ein Glas Wein gereicht.

Um den Umsatz zu steigern und das im Vergleich zu Großkinos meist etwas ältere Publikum zu verjüngen, experimentieren die Besitzer: Behm vermietet seine Kinosäle in Münster auch für Privatvorstellungen, Heimansberg schenkt im Winter Glühwein aus und will bald einen Computerspiel-Wettbewerb im Kino austragen.

"Man muss sich immer neu erfinden", sagt der Düsseldorfer: "1965 haben mir Freunde gesagt: "In zehn Jahren gibt es keine Kinos mehr." 1979 haben wir dann die Kinos in Düsseldorf übernommen und ich wurde gefragt: "Bist du verrückt?" Dann kam die VHS-Videokassette, später die DVD, mittlerweile gibt es Downloads, es gibt Streams - und wir sind immer noch da."

(dpa)
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