Schweinefleisch im Test Welche Nackensteaks auf den Grill gehören - und welche eher nicht

Düsseldorf · Welche Schweinefleischprodukte landen heute Abend am besten auf den Grill? Die Stiftung Warentest gibt jetzt Antwort darauf. Sie hat 15 Produkte unter die Lupe genommen. In zehn wurden antibiotikaresistente Keime gefunden, in zwei Produkten waren Verderbniskeime.

 Grillen (Symbolfoto).

Grillen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Schweinenackensteaks dürfen auf dem Grill für viele nicht fehlen. Vor allem jene Stücke, die mit Fett durchzogen sind, gefallen den Feinschmeckern für den Rost. 34 Kilo Schweinefleisch aßen die Menschen in Deutschland pro Kopf im Jahr 2019. Es ist hierzulande die beliebteste Fleischsorte. Nun hat die Stiftung Warentest untersucht, wie gut die Fleischprodukte wirklich sind. 15 verschiedene Produkte nahmen sich die Tester vor. Geprüft wurden Aussehen, Geschmack und Geruch, die mikrobiologische Qualität und der Anteil an Muskelfleischeiweiß. Letztlich zeigte sich: Jedes zweite Produkt schnitt im Test gut ab - aber es gab auch deutliche Unterschiede. Neben herkömmlichen Produkten wurden auch vier Bio-Steaks in den Test aufgenommen. Die Ergebnisse im Überblick:

Die Testsieger: Insgesamt schneiden zwei Bio-Nackensteaks am besten ab. Dabei handelt es sich um die Steaks der Pichler Biometzgerei (16,90 Euro je Kilogramm), die mit 1,9 die beste Note im Test bekommen. Gefolgt vom Fleisch von Dennree Königshofer (15,90 Euro je Kilogramm), die mit 2,0 direkt dahinter liegen. Die beiden Anbieter überzeugen sowohl bei der Fleischqualität, als auch bei den Haltungsbedingungen. Beide Hersteller konnten belegen, dass ihre Zulieferer viele Tierwohl-Kriterien umsetzen und einhalten. Beide erhalten das Prädikat „gut“. Die Auszeichnung „sehr gut“ erhielt keines der 15 getesteten Produkte.

Das Mittelfeld: Im Handel trägt allerdings nur 1,6 Prozent des Schweinefleischs ein Bio-Siegel. Es sind weitaus mehr herkömmliche Produkte aus Massentierhaltung zu finden. Die gute Nachricht: „Die Art der Haltung beeinflusst die Fleischqualität kaum“, schreiben die Tester. In beiden Fällen fanden die Tester außerdem „ein saftiges Mundgefühl“ oder „intensiven Geschmack nach Schweinefleisch“. Allerdings verlangen die konventionellen Anbieter von ihren Lieferanten „kaum mehr als die schwachen gesetzlichen Standards“, heißt es weiter. Kaufland Purland belegt im Fleisch-Test aber neben Dennree den zweiten Platz. Gut sind auch Edeka Gut & Günstig, Lidl Landjunker (Haltungsform Stufe 2), Penny Real und Aldi Nord. Die Kilopreise reichen bei diesen Produkten von 5,70 Euro bis 8,10 Euro.

Die Testverlierer: Zwei der Nackensteaks sind im Test nur ausreichend: die von Norma und von Rewe Wilhelm Brandenburg. Vor allem die Steaks von Rewe Wilhelm Brandenburg “waren auffällig mit Verderbniskeimen belastet”. Die Menge sei zwar gesundheitlich unbedenklich, könne aber auf Hygienemängel hinweisen, heißt es in dem Test. Das Fleisch schmeckte demnach auch “schon leicht säuerlich”. Den ganzen Test finden Sie hier.

Resistente Keime: In zehn Produkten wiesen die Tester antibiotikaresistente Keime nach (bekannt unter MRSA oder Krankenhauskeime). „Da weder Bauern noch die Händler die Keime ganz verhindern können und es keine gesetzlichen Vorgaben gibt, zogen wir nur eine halbe Note im Prüfpunkt mikrobiologische Qualität ab“, schreiben die Tester. Eine akute Gefahr für Menschen bergen die Keime demnach aber nicht.

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