Hohe Preisaufschläge Verbraucherschützer prangern „Geldschneiderei“ bei Bio-Mineralwasser an

Hamburg · Mineralwasser, das mit Bio-Siegel versehen ist, wird bis zu 60 Prozent teurer verkauft als ohne. Und das, obwohl das Wasser oft aus derselben Quelle stammt, kritisieren nun Verbraucherschützer.

 Eine Frau trinkt im Sonnenschein aus einer Flasche sprudelndes Mineralwasser. Symbolbild.

Eine Frau trinkt im Sonnenschein aus einer Flasche sprudelndes Mineralwasser. Symbolbild.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Verbraucherschützer kritisieren die teils hohen Preise für Mineralwasser mit Bio-Siegel. Eine Stichprobe habe ergeben, dass Bio-Wasser selbst dann mehr koste, wenn es aus ein und derselben Quelle stamme wie das normale Mineralwasser des Abfüllers, teilte die Verbraucherzentrale Hamburg am Montag mit. Bei der Marke Vilsa etwa habe der Preisaufschlag für Wasser mit Bio-Label in einer besonderen Glasflasche bis zu 60 Prozent betragen, bei der Marke Volvic 34 Prozent.

"Warum Verbraucher für eine Flasche mit Bio-Label mehr zahlen müssen, obwohl sie kein anderes Wasser bekommen, können wir nicht nachvollziehen", kritisierte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Das ist Geldschneiderei!"

Grundsätzlich ist es den Angaben zufolge so, dass Bio-Mineralwasser höhere Standards erfüllen muss als normales Mineralwasser. Zusätzlich sollen die Hersteller Vorgaben für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit umsetzen. Das Wasser ist daher oft teurer.

Die Verbraucherschützer forderten "grundsätzlich mehr Transparenz", damit Verbraucher die Unterschiede zwischen normalem und Bio-Wasser erkennen können. Bislang können sich Mineralbrunnen nach Angaben der Verbraucherschützer von zwei privatrechtlichen Anbietern zertifizieren lassen, die unterschiedliche Kriterien zur Bewertung heranziehen. Ein staatliches Bio-Siegel gibt es nicht, denn Mineralwasser ist kein landwirtschaftlich erzeugtes Lebensmittel und fällt damit nicht unter die EU-Öko-Verordnung. "Wir brauchen auch für Mineralwasser eine staatlich kontrollierte Bio-Kennzeichnung", erklärte Valet.

(anst/AFP)
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