Rückenschmerzen mit hohen Folgekosten 48,5 Milliarden Ausgaben durch Falschbehandlung

Frankfurt/Main · Rückenschmerzen werden oft zu spät und dann falsch behandelt. Das kritisiert der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie, Gerhard Müller-Schwefe (Göppingen).

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Foto: shutterstock/ Sebastian Kaulitzki

Der Großteil der jährlichen Ausgaben für Rückenprobleme von rund 48,5 Milliarden Euro entstehe durch deren Folgen, sagte er am Mittwoch in Frankfurt. Dazu zählen Frühverrentung und Arbeitsunfähigkeit. Dies könne durch schnellere Diagnostik und gezieltere Therapie vermieden werden. "Die Frühintervention muss von den Kassen ausgehen. Dazu muss man zunächst mehr Geld anfassen, aber es zahlt sich aus", sagte Müller-Schwefe am Rande Deutschen Schmerz- und Palliativtags 2012.

Der 23. Deutsche interdisziplinäre Schmerz- und Palliativkongress vom 14. bis 17. März in Frankfurt steht unter dem Motto "Schmerzoffensive Deutschland". Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie kämpft dafür, Schmerzmedizin als eigenständiges Fachgebiet zu etablieren.

"Obwohl Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Schmerzen leiden, ist die Schmerzmedizin noch immer ein Randgebiet der Medizin", beklagen die Initiatoren des Kongresses. "Dabei ließen sich in den Gesundheits- und Sozialsystemen Ressourcen schonen, würden Wissen und Strategien der Schmerzmedizin nur konsequent in der Medizinerausbildung vermittelt."

Inhaltliche Schwerpunkte der Tagung, zu der 2000 Gäste erwartet werden, sind unter anderem Schmerz und Sport, neue Erkenntnisse über chronischen Kopfschmerz und Schmerztherapie im Alter. Auf der Tagung soll auch über neue Praxis-Leitlinien zur Behandlung verschiedener Schmerzformen diskutiert werden.

(dpa)
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