"Historical Fiction" Künstler Tyler Shields provoziert mit historischen Fakes
Santa Monica · Tyler Shields provoziert mit Bildern, in denen er unsere Annahmen von der Welt auf den Kopf stellt. Seine aktuelle Ausstellung "Historical Fiction" in der Andrew Weiss Gallery in Santa Monica im US-Staat Kalifornien zeigt fiktive Momentaufnahmen der Geschichte.
Tyler Shields: "Historical Fiction"
Das wohl beeindruckendste Bild in Tyler Shields' aktueller Ausstellung zeigt einen Schwarzen, der ein Ku-Klux-Klan-Mitglied hängt. Die im historischen Bewusstsein verankerten Rollen sind vertauscht. Nichts ist mehr wie es war. Für den Betrachter eine Zumutung, die ihn zwingt, sich mit den eigenen Gewissheiten auseinanderzusetzen. Was ist wahr? Was ist wirklich? Und wer hat das alles definiert?
Dem Magazin "The Daily Beast" verriet Shields, dass er gerne mit dem Element der Möglichkeit spielt und sich die "Was-wäre-wenn"-Frage stellt. Was würden die Leute sich zu dieser Situation denken und wie darauf reagieren? Das Thema Rassismus sei dabei leider immer noch genauso aktuell und polarisierend wie in den 20er und 30er Jahren. Das illustriert er mitunter durch Inszenierungen von Polizeigewalt. Nicht durch, sondern gegen Polizisten.
Weitere Bilder des Künstlers stellen vor allem Reaktionen von US-Bürgern auf die Tode berühmter Personen wie Marilyn Monroe, Martin Luther King Jr., John F. Kennedy und James Dean dar.
"Egal wie alt wir sind und wo wir in dem besagten Moment waren — tragische geschichtliche Momente wie 9/11 und der Tod von Martin Luther King, Jr. haben großen Einfluss auf uns", sagt Shields in einem Interview. Mit "Historical Fiction" habe er versucht, eine Erzählung der Geschichte zu kreieren, als wären die Fotos Teil eines Buches, bei dem die ersten und letzten hundert Seiten herausgerissen worden seien. Was vor und nach dem Moment des Bildes passiere, liege allein bei der Vorstellungskraft des Betrachters.
Hinter den Masken des Ku Klux Klan
Ein weiterer Teil der Ausstellung umfasst auch einen Kurzfilm "Man on the Moon" mit Schauspieler Nathan Fillion und Christa B. Allen. Weitere Fotos der Ausstellung sind außerdem auf Shields Instagram-Seite zu finden.
