Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Animationsfilm „Strange World“ Disney nähert sich den Themen der Gegenwart

Düsseldorf · Disneys neuer Animationsfilm „Strange World“ begleitet seine Helden auf ein Abenteuer, das große Parallelen zu unserer vom Klimawandel bedrohten Welt aufweist. Seine Charaktere zeigt der Film ganz nebenbei realitätsnah und divers.

Searcher Clade, Jaeger, Meridian, Callisto und Ethan machen sich auf, die Welt zu retten.

Searcher Clade, Jaeger, Meridian, Callisto und Ethan machen sich auf, die Welt zu retten.

Foto: AP/Disney

Wie schützen wir die Welt vor dem fortschreitenden Klimawandel? Diese Frage beschäftigt uns Menschen seit vielen Jahren und erfordert immer drängender eine Lösung. In Disneys neuem Animationsfilm haben die Macher diese bereits gefunden: Ein Leben in Einklang mit der Natur soll der Schlüssel sein.

Searcher ist der Sohn des legendären Entdeckers Jaeger Clade, der sein Leben der Reise in die unbekannte Ferne hinter den Bergen von Avalonia verschrieben hat. Als ­Searcher auf einer gemeinsamen Expedition eine vielversprechende, mysteriöse Pflanze entdeckt, kommt es zum Streit. Sein Vater will nicht von seiner altbekannten Mission abweichen und neuen Ideen keine Chance geben. Die Wege der beiden trennen sich, 25 Jahre lang hört Searcher nichts von seinem Vater. Inzwischen ist er selbst zum gefeierten Entdecker aufgestiegen: Die Pflanze namens Pando hat sich als Energiequelle entpuppt, durch die die Menschen Strom erzeugen und technischen Fortschritt erlangen konnten. Doch das Pando scheint krank zu sein und seine Kräfte zu verlieren. Gemeinsam mit einer Forscher-Crew machen sich ­Searcher, seine Frau Meridian und Sohn Ethan auf zu einem Abenteuer, um die mächtige Pflanze zu retten.

Disney+ zieht in seinem neuen Familienfilm deutliche Parallelen zum Klimawandel. Wie auch in der realen Welt bringt die Industrialisierung negative Konsequenzen für die Umwelt mit sich, sie wird buchstäblich krank. Besonders dem vermutlich vornehmlich jungen Publikum – der Film ist ab sechs Jahren empfohlen – werden dabei wichtige Perspektiven zum Zusammenleben mit der Umwelt an die Hand gegeben. Wie üblich bei solchen Filmen gibt es eine deutliche Moral: Behandele deine Umwelt gut.

Aber auch zwischenmenschliche Konflikte nehmen eine große Rolle in dem Abenteuer ein – mit klarem Fokus auf die männlichen Protagonisten. Da wäre der Generationenkonflikt zwischen Jaeger und ­Searcher, die stellvertretend für alte und moderne Weltanschauungen stehen. Beide wollen ihren Söhnen die eigenen Lebensideale und -träume aufzwingen und können nicht nachvollziehen, wenn diese von den eigenen abweichen. Auch ­Searchers Sohn Ethan muss letztlich darunter leiden.

Bei all dem Aufgreifen sozial wichtiger Themen geht Disney das Thema Diversität mit einer angenehmen Selbstverständlichkeit an. Weder die Hautfarben der Charaktere, noch deren Sexualität – Ethan schwärmt für seinen Kumpel Diazo – werden in irgendeiner Weise kommentiert. Stattdessen werden sie als das wahrgenommen, was sie sind: vollkommen normale und reale Charakteristika. Besonders bei dem jungen Zielpublikum kann das schon früh einen positiven Effekt haben und zur Normalisierung unterschiedlicher Lebensrealitäten beitragen.

Generell scheint die Welt von Disney den Rufen nach Diversität immer mehr folgen zu wollen. Erst kürzlich präsentierte sie „Reflect“, den ersten Kurzfilm mit einer Plus-Size-Heldin. Dass diverse Charaktere noch immer keine Selbstverständlichkeit darstellen, zeigten spätestens die zahlreichen Aufschreie nach der Veröffentlichung des ersten Trailers zur Realverfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ (erscheint 2023) mit Halle Bailey in der Hauptrolle. Eine schwarze Arielle? Für viele unvorstellbar. Fadenscheinige Argumente wie die, dass ein Fabelwesen wie die Meerjungfrau nicht schwarz sein könne, wurden angeführt und zeigten, wie viel Nachholbedarf in der heilen Welt von Disney noch nötig ist.

„Strange World“ schafft es, all diese Bemühungen ganz nebenbei abzuhandeln. Ein sehenswerter neuer Film, der über das junge Publikum hinaus auch ältere Zuschauer begeistern kann. Disney punktet dabei mit einer modernen Abenteuergeschichte, starken Szenerien und der beiläufigen Auswahl diverser Charaktere. Ein Film, der gerne als Vorbild für zukünftige Produktionen dienen darf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort