Oper am Rhein stellt „OpAR“-App vor Die Oper rollt den virtuellen roten Teppich aus

Düsseldorf/Duisburg · Einmal auf einer Opernbühne stehen – in Düsseldorf ist das jetzt für jedermann möglich, zumindest virtuell. Die Oper am Rhein gibt über eine neue App Einblicke in ihre Arbeit.

 Ein Inhalt der „OpAR“-App ermöglicht einen 360-Grad-Blick auf die Opernbühne.

Ein Inhalt der „OpAR“-App ermöglicht einen 360-Grad-Blick auf die Opernbühne.

Foto: Daniel Senzek

Eine silbern schimmernde Kugel schwebt über dem Bürgersteig gleich neben dem Bühneneingang der Deutschen Oper am Rhein. Wer mit seinem Smartphone oder Tablet auf die Kugel zugeht, steht auf einmal mitten auf der Bühne. Der Ortswechsel läuft nur virtuell ab, es ist keine Magie im Spiel. Abgesehen vielleicht von der Magie des Theaters, die man nun hautnah spüren kann, wenn man sich inmitten der 360-Grad-Aufnahme umsieht und die Bühne aus der Perspektive der Sänger sieht.

Möglich wird dieser magische Moment durch eine App, die die Oper am Rhein über ein halbes Jahr gemeinsam mit der Agentur Zaubar entwickelt hat. „Opar“ lässt Oper und Augmented Reality (AR) verschmelzen. AR ist eine Technik der erweiterten Realität, bei der auf einem Bildschirm virtuelle Inhalte inmitten eines analogen Ortes auftauchen.

 Auf einem Balkongeländer des Opernhauses tanzt Maria Luisa Castillo Yoshida in der App.

Auf einem Balkongeländer des Opernhauses tanzt Maria Luisa Castillo Yoshida in der App.

Foto: Daniel Senzek

Im Fall von „Opar“ ist dieser analoge Ort die Umgebung rund um das Düsseldorfer Opernhaus. Auch in Duisburg macht die App digitale Inhalte im Außenbereich des Theaters erfahrbar. „Im Lockdown ist die Idee entstanden, mit AR Einblicke in unsere Häuser zu geben und so einen spielerischen Zugang zur Kunst zu ermöglichen“, erklärt Generalintendant Christoph Meyer.

Mit der App können Interessierte in Düsseldorf nun beispielsweise per Drohnenflug ins Opernhaus hineinschauen, auf einem digitalen Plakat das tagesaktuelle Programm einsehen oder beim Betreten des Gebäudes über einen roten Teppich schreiten.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, Inhalte der Oper zu sehen. In den Schaukästen an der Außenwand des Gebäudes sind Ausschnitte aus aktuellen Stücken der Oper, des Balletts und der Jungen Oper zu sehen und zu hören, wenn man sie mit der App aufruft. Auf einem Balkongeländer über dem Eingang tanzt Ensemble-Mitglied Maria Luisa Castillo Yoshida. Darunter singt Lavinia Dames die Musetta aus Puccinis Oper „La Bohème“. Rote Emoji-Herzen umwabern die virtuelle Figur im roten Kleid.

 Sopranistin Lavinia Dames (r.) steht neben ihrem digitalen Abbild in der Rolle der Musetta in „La Bohème“.

Sopranistin Lavinia Dames (r.) steht neben ihrem digitalen Abbild in der Rolle der Musetta in „La Bohème“.

Foto: RP/Screenshot

Die Macher erhoffen sich, mit der erweiterten Realität einen neuen Zugang zur Oper zu schaffen. Noch treten dabei vereinzelt technische Probleme auf, wenn man die Marker am Boden scannt, um die digitalen Inhalte zu sehen. Die sollen behoben werden. In Zukunft könnte die App zudem ausgeweitet werden und zum Beispiel auch ein digitales Programmheft umfassen. So möchte die Oper am Rhein Schritt für Schritt daran arbeiten, mehr Menschen die Magie von Oper und Ballett zugänglich zu machen.

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