Ausstellung "Magische Orte" Weltwunder im Gasometer

Oberhausen (RP). "Magische Orte" ist der Titel einer Ausstellung im Gasometer Oberhausen. Eindrucksvoll führt sie dem Publikum die Wunder der Natur und der Kultur vor. Ein künstlicher, 43 Meter hoher Regenwaldbaum symbolisiert die Schönheit der Schöpfung, aber auch ihre Verletzlichkeit.

Gasometer: Ausstellung "Magische Orte"
10 Bilder

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Der riesige Gasbehälter in Oberhausen, diese Kathedrale der Industrie, hat sich als Ausstellungsort längst über das Ruhrgebiet hinaus einen Namen gemacht. Fast eine Million Menschen ließ sich im Kulturhauptstadt-Jahr von der Schau "Sternstunden — Wunder des Sonnensystems" in Bann ziehen. An diesen Erfolg will die private Gasometer Oberhausen GmbH nun anknüpfen mit einer heute beginnenden, 900.000 Euro teuren Ausstellung über "Magische Orte — Natur- und Kulturmonumente der Welt".

Auch diesmal wird die Inszenierung im Gasometer die Besucher das Staunen lehren. Die 43 Meter hohe Nachbildung eines Regenwaldbaums mit einer Krone von 28 Metern Durchmesser soll Schönheit und Fruchtbarkeit verbildlichen, aber auch die Verletzlichkeit des ewigen Kreislaufs der Natur.

Bemerkenswerte Zeugnisse der Natur

Rings um diesen wechselnd beleuchteten Blickfang gruppieren sich bei psychedelischer Musik im Erdgeschoss bemerkenswerte Zeugnisse der Natur um großformatige Farbfotografien. Das Obergeschoss dagegen ist in ähnlicher Gliederung den Wundern der Kultur vorbehalten.

Unten zeigt sich der "wilde Planet Erde" von seiner aufregendsten Seite: mit Gewittern und Vulkanausbrüchen in Fotografien und einigen originalen Stücken dazwischen; zum Beispiel einer "vulkanischen Bombe", die vor 350.000 Jahren am Laacher See in der Eifel als Magma aus einem Vulkan geschleudert wurde.

An anderer Stelle zeugt eine Scheibe eines Mammutbaums von den Wundern des Regenwalds, und eine große Bergkristall-Gruppe dient als Beleg dafür, dass die Natur ihre Wunder nach eigenen Gesetzen hervorbringt. Kurze Texte neben den Schaustücken erklären dies alles verständlich, so dass die Schau ein ideales Ziel für einen Familienausflug mit wissbegierigen Kindern ist.

Kaum traut man seinen Augen

Eine Etage höher, bei den Wundern der Kultur, bietet die Ausstellung zwischen den Großfotografien noch mehr Schaustücke auf. Kaum traut man seinen Augen: die Nofretete in einer wuchtigen Vitrine, der Kopf eines Giganten vom Pergamonaltar und "Der Denker" von Rodin — kann das denn sein?

Natürlich nicht. Es handelt sich um Gips-Abgüsse, die in einer Werkstatt der Staatlichen Museen zu Berlin gefertigt wurden — handwerklich perfekt, aber eben doch Kopien. Kurator Peter Pachnicke findet das in Ordnung: Nur durch diesen in Museen verpönten Kunstgriff sei es möglich geworden, dem Besucher einen Querschnitt durch die Weltkultur zu vermitteln, von der aztekischen Erd- und Mondgöttin bis zur gipsernen Hand Goethes.

Auf Großfotografien bringt sich die Terrakotta-Armee aus dem Mausoleum des ersten Kaisers von China ebenso in Erinnerung wie der Eiffelturm in Paris, die Hagia Sophia in Istanbul, Roms Kolosseum oder die Kathedrale von Chartres.

Das wirkt ein wenig wie kulturelles Disneyland, vermittelt aber das erhabene Bewusstsein, zu spüren, welch großartige Leistungen Menschen in den Hochkulturen hervorgebracht haben. Am Ende des Rundgangs durch den Gasometer hat man 28 naturgeschichtliche Objekte aus naturwissenschaftlichen Museen und Sammlungen betrachtet, dazu 24 Kopien von Meisterwerken der Kunstgeschichte und 180 großformatige Bilder aus den Archiven international angesehener Natur- und Architekturfotografen.

Indessen kommt es einem vor, als sei man im Halbdunkel dieses magischen Ortes einmal um die Erde gereist.

Magische Orte
Natur- und Kulturmonumente der Welt
bis 30. Dezember 2011
Gasometer Oberhausen

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