Berliner Kunsthaus Tacheles: Zwangsversteigerung abgesagt

Berlin (RPO). Die für Montag angesetzte Zwangsversteigerung des Berliner Kunsthauses Tacheles ist kurzfristig abgesagt worden. Die Bank habe die einstweilige Einstellung bewilligt, sagte eine Gerichtssprecherin.

 Dem Kulturhaus Tacheles in Berlin droht die Zwangsräumung.

Dem Kulturhaus Tacheles in Berlin droht die Zwangsräumung.

Foto: dapd, dapd

Das rund 25.000 Quadratmeter große Areal sollte ursprünglich am Vormittag versteigert werden. Der Verkehrswert der insgesamt 16 Grundstücke an der Oranienburger Straße in Mitte wurde mit über 35,1 Millionen Euro beziffert.

Die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehörende HSH Nordbank hatte als Gläubiger einer Tochter der Fundus-Gruppe die Versteigerung beantragt.

Gegen die Zwangsversteigerung am Amtsgericht Mitte demonstrierten am Vormittag vor dem Gerichtsgebäude in der Littenstraße mehrere Dutzend Künstler und Sympathisanten. Sie fordern einen Erhalt des Projekts.

Das weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Tacheles zieht jährlich rund 400.000 Besucher an, vor allem Touristen aus dem Ausland. Es beherbergt Ateliers, Lokale, ein Kino sowie einen Theatersaal. Die Kaufhausruine unweit des Bahnhofs Friedrichstraße war 1990 von einer Künstlerinitiative besetzt worden. Später wurden Mietverträge abgeschlossen, die 2008 aber ausliefen.

(DDP/jre)
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