Keanu Reeves führt in Kampfsport-Film erstmals Regie

"Man of Tai Chi" ist eine 25-Millionen-Dollar-Koproduktion aus den USA, China und Hongkong, kofinanziert von der staatlichen China Filmgroup.

Keanu Reeves führt in "Man of Tai Chi" erstmals Regie
Foto: dpa, dbo

Die Produktionskosten sind dem Film in den Großstadt- und Landschaftsaufnahmen anzusehen. Um allen Märkten gerecht zu werden, wurde dreisprachig gedreht, in Englisch, Kantonesisch und Mandarin. Keanu Reeves fungiert dabei als Bindeglied: In China seit "Matrix" ein bekanntes Gesicht, ist die von ihm verkörperte Hauptfigur Neo auch für das westliche Publikum nicht nur der mystische Erlöser von der Herrschaft der Maschinen, sondern auch als Kung-Fu-Kämpfer eine Ikone. Und Reeves führte auch Regie — zum ersten Mal.

Schon bei "Matrix" sorgte Yuen Woo-Ping als Fight-Choreograph für das richtige Timing und spektakuläre Einstellungen. Woo-Ping ist eine Eastern-Legende: Einst hatte er mit Jackie Chan die Kung-Fu-Komödie erfunden, später mit "Tiger & Dragon", "Kill Bill" oder "The Forbidden Kingdom" weitere internationale Erfolge gefeiert.

In "Man of Tai Chi" sorgt das Trio Woo-Ping, Chen und Reeves für ein Feuerwerk an Kampfszenen, das sich mit modernen Genre-Klassikern messen kann. Woo-Ping zeigt die Auseinandersetzung zwischen den zwei Seiten der Macht ganz klassisch, eins zu eins: Choreographie und Schnitt sind dynamisch, aber nicht zu schnell. Details, mit Ausnahme einer Szene, sind sehr gut zu sehen. Dabei werden weitere Martial-Arts-Stile in die Duelle gegen den Tai-Chi-Schüler geschickt.

Während die Dramaturgie der Kämpfe die Entwurzelung von Chen Lin-Hu nachzeichnet, kann das Buch von Michael G. Cooney dabei nur wenig unterstützen. Die Konfliktlinien sind schnell erzählt, die Lösungen vorhersehbar. Der Kern des Tai Chi als innerer Kampfkunst wird vom Buch nur punktuell beleuchtet.

(dpa)
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