Meister des Polit-Krimis Brasilianischer Autor Fonseca ist tot

Rio de Janeiro · Der brasilianische Schriftsteller Rubem Fonseca ist im Alter von 94 Jahren in Rio de Janeiro gestorben. Der Autor sei am Mittwoch den Folgen eines Herzinfarkts erlegen.

 Der brasilianische Schriftsteller Rubem Fonseca  bei der Eröffnung der XVII. Internationalen Buchmesse von Guadalajara im Jahr 2003.

Der brasilianische Schriftsteller Rubem Fonseca bei der Eröffnung der XVII. Internationalen Buchmesse von Guadalajara im Jahr 2003.

Foto: dpa/David De La Paz

Fonseca zählte zu den bekanntesten Autoren in Lateinamerika und machte vor allem mit literarischen Krimis Furore. Er starb kurz vor seinem 95. Geburtstag am 11. Mai. Das berichtete die Tageszeitung „O Globo“ unter Verweis auf Familienangehörige.

Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Politthriller „Agosto“ („Mord im August“) über die Verschwörungen nach dem Selbstmord des brasilianischen Präsidenten Getúlio Vargas 1954. Großen Erfolg hatte Fonseca in Deutschland auch mit dem 1988 erschienenen Roman „Grenzenlose Gefühle, unvollendete Gedanken“. Fonsecas Werke handeln oft von Kriminalfällen, die er mit messerscharfer Sozialkritik vereint. Fonseca war auch als Drehbuchautor, Kritiker und Journalist tätig.

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Foto: AP/Carlo Fumagalli

Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise. Fonseca wuchs im südöstlichen Bundesstaat Minas Gerais auf und studierte in Rio de Janeiro Jura. Vor seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er eine Zeit lang als Polizist. Davon flossen viele Erfahrungen und Erlebnisse in seine literarische Arbeit ein. Sein erstes Buch „Os prisioneiros“ („Die Gefangenen“) veröffentlichte er mit 38 Jahren. Fonsecas Werke wurden ins Englische, Französische und Deutsche übersetzt.

(anst/epd)
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