Borussia Mönchengladbach Fünf Sonntagsspiele verärgern Borussias Fans

Mönchengladbach · Die Deutsche Fußball-Liga hat die Spieltage sieben bis 14 terminiert. Alle vier Gladbacher Heimspiele steigen sonntags. Schuld daran ist der internationale Spielplan – nach allen Sonntagsheimspielen stehen Partien in der Champions und Europa League an, die DFL will den dort vertretenen Mannschaften einen Tag länger Pause gönnen, so dass diese nicht sonntags ran müssen.

 Heimspiele im Borussia-Park gibt es zwischen dem 21. Oktober und 9. Dezember nur sonntags.

Heimspiele im Borussia-Park gibt es zwischen dem 21. Oktober und 9. Dezember nur sonntags.

Foto: IMAGO

Die Ansetzung der Bundesliga-Spieltage sieben bis 14 durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat für Unmut bei Borussias Fans gesorgt: Zwischen dem 6. Oktober und 9. Dezember müssen die Gladbacher einmal freitags, zweimal samstags und gleich fünfmal sonntags ran. Besonders ärgerlich: Alle vier Heimspiele in diesem Zeitraum finden an einem Sonntag statt: Gegen Mainz (21. Oktober), Fortuna Düsseldorf (4. November), Hannover (25. November) und Stuttgart (9. Dezember). Die Fans machten ihrem Ärger im Internet zahlreich Luft, von „Schlag ins Gesicht“ bis Tritt in tiefere Körperregionen war da zu lesen, viele sich erbrechende Emojis gab es zu sehen. „Wir haben ohne Ende Beschwerden, Mails und Einträge in unseren Foren bekommen, die Leute sind stinksauer“, sagt Thomas „Tower“ Weinmann, Borussias Fanbeauftragter.

So ungleich die Verteilung im ersten Moment wirkt, ist sie doch logisch. Auf alle Sonntagsheimspiele folgt eine Woche mit Spielen in Champions und Europa League, daher hat die DFL versucht, Mannschaften, die dort aktiv sind, nicht am Sonntag spielen zu lassen, damit sie einen Tag länger Pause haben. Borussias Gastspiel in Leipzig am Sonntag, 2. Dezember, ist zwar eines bei einem Europa-League-Teilnehmer, in der darauf folgenden Woche finden aber keine internationalen Spiele statt. „Das ist ein neues Kriterium“, sagt Weinmann. „Früher gab es nach internationalen Spielen einen Tag mehr zur Regeneration, jetzt schon einen Tag vorher.“ Als „Grundproblem“ hat Weinmann die „nicht vorhandene Transparenz“ seitens der DFL ausgemacht, erst mit Hintergrundwissen erschließe sich die Terminierung. Außerdem sei es schwierig für die Fan-Klubs, Aktionen und Fahrten zu planen, wenn erst relativ spät klar sei, wann die Spiele exakt stattfinden.

Borussias Sportlicher Leiter Max Eberl kann den Unmut der Fans verstehen. „Auch wir hätten gerne häufiger an Samstagen gespielt“, sagt er, hat aber Verständnis dafür, dass die DFL Rücksicht auf die internationalen Spiele nimmt, denn „schließlich wollen wir alle ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Klubs in den internationalen Wettbewerben. Für uns ist das in diesem Fall nicht so schön, wir müssen es aber so akzeptieren und hoffen, dass unsere Fans den Borussia-Park trotzdem voll machen, um uns zu unterstützen. Und wir gehen davon aus, dass wir an den Spieltagen 15 bis 17 und in der Rückrunde nicht mehr so oft sonntags dabei sind.“

Das hofft unter anderem auch Biggi Schröder, die mit ihrem Mann Andi zu den Gladbacher Spielen aus Wattwil im Kanton St. Gallen in der Schweiz rund 650 Kilometer Anreise hat. „Das ist schon heftig, gerade die Anstoßzeit 18 Uhr ist da der Ober-Hammer. Dann sind wir erst zwischen 2 und 3 Uhr morgens wieder zu Hause und müssen am nächsten Tag arbeiten“, sagt Biggi Schröder. Fliegen oder mit dem Zug fahren kämen nicht infrage, dann kämen beide am selben Tag nicht mehr zurück und müssten für den Montag Urlaub einreichen. Was die Allesfahrer zudem stört: „Durch die Sonntagsheimspiele macht Borussia doch ein Minus, weil das Stadion dann nicht voll ist und es auch noch gegen unattraktive Gegner geht“, sagt Biggi Schröder. Fanbeauftragter Weinmann will auch die Gäste-Fans nicht vergessen, die teilweise eine weite Anreise haben. „Wenn die montags wieder arbeiten müssen, ist ein Sonntagsspiel um 18 Uhr ein Grund, nicht dahin zu fahren.“

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