NRW Widerstand gegen höhere RWE-Strompreise

München/Essen (rpo). Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben will die beantragte Strompreiserhöhung des Essener Energiekonzerns RWE zum 1. Januar nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" nicht genehmigen. Die Ministerin hatte den größten deutschen Stromversorger nach dem tagelangen Stromausfall im Münsterland wegen mangelnder Versorgungssicherheit kritisiert.

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Foto: AP

Unterdessen sind auch die RWE-Pläne, gemeinsam mit dem Stromanbieter Steag einen neuen deutschen Kraftwerksriesen zu schaffen, gescheitert, wie die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" am Wochenende berichtete.

Die beiden RWE-Gesellschaften Westfalen-Weser-Ems und Rhein-Ruhr planen Aufschläge um bis zu sechs Prozent und liegen damit dem Bericht zufolge im oberen Drittel aller 106 Preiserhöhungen, die Versorgungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen beantrag haben. "Die Tendenz ist ablehnend", hieß es laut "Focus" im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium. "Wir haben weitere Unterlagen angefordert. RWE soll uns seinen Kostenapparat offen legen."

RWE muss sich die Strompreise für etwa 7,2 Millionen Privatkunden genehmigen lassen. Der Konzern hatte dem Bericht zufolge ursprünglich geplant, die Preise für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt um 11,55 Euro bis 52 Euro pro Jahr zu erhöhen.

Die Gespräche zwischen RWE und der RAG-Stromtochter Steag über eine enge Kooperation sind nach fast zwei Jahren ohne Einigung zu Ende gegangen, wie die NZR berichtete. RAG-Chef Werner Müller habe zuletzt auf mehr Tempo gedrungen und darauf, dass RWE konkrete Aussagen über die Realisierung neuer gemeinsamer Kraftwerksprojekte mache, meldete die Zeitung unter Berufung auf das "Umfeld der Verhandlungspartner". RWE dagegen habe angesichts der Tragweite und des großen internen Abstimmungsbedarfs solcher Planungen keine "Schnellschüsse" wagen wollen.

(ap)
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