Stromausfälle im Münsterland RWE-Chef räumt Fehler ein

Hamburg/Essen (rpo). RWE-Chef Harry Roels hat im Zusammenhang mit den Stromausfällen im Münsterland und den 28.000 brüchigen Hochspannungsmasten im eigenen Versorgungsgebiet Kommunikationsfehler zugegeben. Mit dem Thema Maststahlversprödung hätte sein Unternehmen früher an die Öffentlichkeit gehen sollen - zumal es ein Problem sei, das viele Versorger betreffe, sagte Roels einem Medienbericht zufolge.

Schneechaos in NRW
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Foto: AP

Die Branche habe hier eine Chance vertan. Roels bestreitet dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge nicht, dass der Konzern die Sicherheitsmängel bereits seit 2000 kennt. Allerdings sei frühzeitig ein Sanierungsprogramm aufgelegt worden, das nach seinem Amtsantritt im Jahr 2003 beschleunigt wurde.

Forderungen, die betroffenen Masten früher als von RWE geplant auszutauschen, erteilte Roels eine Absage. Zwar habe er viel Sympathie für diese Forderung. Alle Experten hätten jedoch versichert, dass es nicht schneller gehe als bis zum Jahr 2015, "selbst wenn wir das Budget verdoppeln".

Roels hält es für eine "unzulässige Verkürzung", das Phänomen Maststahlversprödung für die Mastbrüche im Münsterland verantwortlich zu machen. Die seien auf eine Naturkatastrophe zurückzuführen, "wie sie nur einmal in 100 Jahren vorkommt". Weil eine solche Katastrophe alle Energieversorger treffe könne, wäre es seiner Ansicht nach "gut, wenn wir uns gemeinsam Gedanken machen würden, wie wir besser vorsorgen können". Er regte an, "dass wir gemeinsam wichtige Geräte, zum Beispiel Notstromaggregate, an zentralen Punkten lagern".

Nach heftigen Schneefällen waren im westlichen Münsterland Ende November zahlreiche Hochspannungsmasten umgeknickt, weil die Leitungen vereist waren. Mehr als 250 000 Menschen waren daraufhin zum Teil mehrere Tage ohne Stromversorgung.

(afp)
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