Aldi, Lidl, Real und Co. Supermärkte machen trotz Verkaufsverbot Böller-Werbung

Düsseldorf · Aldi, Lidl, Real und Trinkgut werben in ihren Prospekten noch immer für Silvesterfeuerwerk, obwohl sie in diesem Jahr keines verkaufen dürfen. Der Grund: Die Discounter haben ihre Werbemittel gedruckt, bevor der Koalitionsbeschluss kam.

 Wird nicht verkauft, aber beworben: Feuerwerk.

Wird nicht verkauft, aber beworben: Feuerwerk.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die Discounter-Werbung vom Wochenende stiftet Verwirrung: Mit „Ab Seite 34 knallt es richtig!“ wirbt zum Beispiel Aldi Süd in seinem Prospekt für Silvesterböller. Auf opulenten zwölf Seiten werden Raketen, Tischfeuerwerk und Batterien angepriesen – mit dem Hinweis: „Meidet belebte Plätze, Straßen und haltet ausreichend Abstand!“ Und das, obwohl die Bundesregierung am 13. Dezember ein generelles Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk beschlossen hat.

Auch Trinkgut und Real werben auf ihren Handzetteln noch für die Böller, Lidl hat es erst in dieser Woche geschafft, die Werbung aus den Prospekten zu verbannen. Grund dafür ist die lange Vorlaufzeit, mit der Supermärkte, Discounter und Getränkemärkte die Werbung drucken lassen. Das teilen Lidl, Aldi, Real und Trinkgut geschlossen auf Anfrage unserer Redaktion mit. Real habe seinen Prospekt schon am 9. Dezember in Auftrag gegeben, sagt ein Sprecher der Handelskette Vier Tage später sei man von dem Verkaufsverbot überrascht worden. Aldi habe sich aus Umweltschutzgründen dagegen entschieden, die Prospekte noch einmal ohne Böllerwerbung zu drucken, teilt der Discounter mit. Unklar bleibt, warum Rewe es im Gegensatz zu den anderen vier Anbietern geschafft hat, das Verkaufsverbot in seiner Werbung zu berücksichtigen.

Immerhin: Mit Plakaten in den Filialen weisen Aldi, Lidl, Real und Trinkgut seit Montag darauf hin, dass sie kein Silvesterfeuerwerk verkaufen. In ihrem Online-Angebot haben sie die Werbung angepasst.

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