Energiekonzern RWE überrascht mit Anhebung der Gewinnprognose

Essen · Der starke Energiehandel sorgt für höhere Gewinne, so dass RWE die Prognose anhebt. Der Konzern, einst als Resterampe geschmäht, zeigt es damit allen Dax-Konzernen, die in diesen Tagen ihre Prognose senken.

RWE-Chef Rolf Martin Schmitz.

RWE-Chef Rolf Martin Schmitz.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Während die Konzerne der Auto- und Chemie-Industrie reihenweise ihre Prognosen senken und dafür an der Börse abgestraft werden, überraschte RWE am Dienstag mit starken Zahlen. „Die Entwicklung im ersten Halbjahr war durch eine außerordentlich starke Performance im Energiehandel geprägt, so dass wir unsere Konzernprognose für 2019 anheben können“, sagte Finanzvorstand Markus Krebber. Für den Konzern echnet der Vorstand nun mit einem bereinigten Gewinn von 1,4 bis 1,7 Milliarden Euro  statt wie bisher angenommen  1,2 bis 1,5 Milliarden Euro. Für den Bereich Braunkohle und Kernenergie erwartet RWE dabei einen Jahresgewinn zwischen 300 bis 400 Millionen. Innogy lieferte bereits im zweiten Quartal die Dividende von  700 Millionen Euro ab.

An der Börse kam das gut an: Die RWE-Aktie legte leicht zu und war neben der Aktie der Deutschen Börse die einzige im Dax, die im Plus war. Am 14. August will RWE die Bilanz für das erste Halbjahr vorlegen.

Entsprechend selbstbewusst geht RWE, einst als Resterampe gescholten, in die weiteren Verhandlungen mit Eon über die Aufteilung der RWE-Tochter Innogy. „Mit dem Schwung aus dem operativen Geschäft freuen wir uns auf die kurz bevorstehende Umsetzung der Transaktion mit Eon, die RWE zu einem der größten Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien macht“, sagte Krebber weiter.

RWE soll das Ökostromgeschäft von Eon und Innogy bekommen und zum drittgrößten Ökostrom-Anbieter in Europa aufsteigen. Hierfür hat der Konzern bereits gründes Licht der EU-Kartellbehörden erhalten. Die Genehmigungen für den Eon-Teil des Deals stehen aber noch aus: Eon will das Netzgeschäft und den Vertrieb von Innogy übernehmen. Nach der Freigabe will der Konzern auch endlich Details zum Stellenabbau nennen. Eon hatte 2018 angekündigt, bis zu 50000 Stellen abzubauen. Die EU fürchtet eine Einschränkung des Wettbewerbs und verhandelt mit den Konzernen über Auflagen.

(anh)
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