Preisrückgänge Milchbauern glauben an großes Höfesterben

Osnabrück (RPO). Die aktuellen Preisrückgänge versetzen die deutschen Milchbauer in Panik. Sie befürchten ein großes Höfesterben.

 Aldi erhöht die Milchpreise.

Aldi erhöht die Milchpreise.

Foto: AP, AP

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Bleibt die Lage wie bisher, wird es schon im nächsten Jahr ein Drittel der Milchbauern nicht schaffen. Das sind rund 30 000 Betriebe." Derzeit würden in Europa ein bis zwei Prozent mehr hergestellt als zu rentablen Preisen verkauft werden könnten.

Ein zusätzlicher Grund für den Preisverfall bei Milch und Milchprodukten sei die staatlich gestützte Intervention der EU, sagte Schaber. "Die EU zahlt 21 Cent pro Liter und Kilogramm für Mengen, die ins Lager kommen", kritisierte er. Die EU handle entgegen dem von ihr propagierten Subventionsabbau und zahle sogar "private Lager-Beihilfen".

Derzeit seien schon rund 90.000 Tonnen Butter eingelagert. "Da wird unnötigerweise Staatsgeld verbraten. Und wenn die Lagerware wieder auf den Markt kommt, geraten Preise und Bauern wieder unter Druck", sagte Schaber. Es wäre viel sinnvoller, die Produktion an die Absatzmöglichkeiten anzupassen.

(DDP)
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