Forderung aus Russland Gazprom Germania soll auf Markennamen verzichten

Moskau · Der russische Energiekonzern Gazprom hat seine ehemalige deutsche Tochterfirma Gazprom Germania zum Verzicht auf den Markennamen und die Verwendung des Markenlogos aufgefordert. Grund sei, „eine weitere Identifizierung ihrer Aktivitäten mit der Gazprom-Gruppe zu vermeiden“.

 Das Logo von Gazprom Germania GmbH, Tochterunternehmen der Gazprom Export des russischen Gasversorgers Gazprom, ist an der Fassade der Gazprom Germania-Zentrale angebracht.

Das Logo von Gazprom Germania GmbH, Tochterunternehmen der Gazprom Export des russischen Gasversorgers Gazprom, ist an der Fassade der Gazprom Germania-Zentrale angebracht.

Foto: dpa/Paul Zinken

Das teilte Gazprom am Dienstag auf Telegram mit. Der einstige Mutterkonzern ziehe außerdem alle seine Manager aus Führungsgremien von Gazprom Germania zurück, hieß es.

Das betreffe auch alle Tochterfirmen von Gazprom Germania, hieß es. Das deutsche Unternehmen ist seinerseits Eigentümerin weiterer wichtiger Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft - etwa des Gasspeicherbetreibers Astora.

Ein Sprecher der Bundesnetzagentur sagte zu den Vorgängen, man stehe „in engem Austausch mit dem Management der Gazprom Germania. Wir werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen.“

Zu der Übernahme der Aufsicht über die bislang von Russland geführten Teile der deutschen Gasversorgung äußerte sich Gazprom zunächst nicht. Die Bundesregierung hatte am Montag per Anordnung die Bundesnetzagentur vorübergehend als Treuhänderin für Gazprom Germania eingesetzt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) begründete dies mit unklaren Rechtsverhältnissen und einem Verstoß gegen Meldevorschriften.

Nach Überzeugung des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, ist Gazprom Germania durch diesen Schritt wieder zu einem „verlässlichen Partner“ auf dem Gasmarkt geworden. Es müsse sich niemand mehr Sorgen machen, mit dem Unternehmen „in dieser neuen Konstellation Geschäfte zu machen“, sagte er dem Handelsblatt (Mittwoch). Die Gefahr einer technischen Insolvenz sei gebannt.

Gazprom ist nach wie vor der größte Gaslieferant Deutschlands. Der russische Energieriese hatte am 1. April mitgeteilt, seine deutsche Tochterfirma abgegeben zu haben.

(zim/dpa)
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