Anspruch auf Markenschutz Adidas will Black Lives Matter die Verwendung von drei Streifen verbieten

Washington · Mehr als 90 Klagen im Zusammenhang mit seinem Logo hat Adidas in den letzten 15 Jahren eingereicht. Nun will der Sportartikelkonzern verhindern, dass Pullis mit den gelben Streifen von Black Lives Matter bedruckt werden.

Der Schriftzug “Black Lives Matter“ auf der New Yorker Fifth Avenue im Juli 2020 (Archivfoto).

Der Schriftzug “Black Lives Matter“ auf der New Yorker Fifth Avenue im Juli 2020 (Archivfoto).

Foto: AP/Mark Lennihan

Der Sportartikelgigant Adidas reklamiert in den USA gegenüber dem gelben Streifendesign der Black Lives Matter Foundation Markenschutz auf sein berühmtes Drei-Streifen-Logo. Das Design der Black Lives Matter Global Network Foundation würde zu Verwechslungen mit seinen eigenen drei Streifen führen, teilte das Unternehmen dem US-Patent- und Markenamt (USPTO) in einem am Montag eingereichten Antrag mit. Adidas verwende sein Logo bereits seit 1952. Es habe „internationalen Ruhm und enorme öffentliche Anerkennung“ erlangt. Bis zum 6. Mai läuft nun für Black Lives Matter die Frist, um sich in dem Markenrechtsstreit zu äußern. Adidas lehnte einen Kommentar zunächst ab. Vertreter der Gruppe Black Lives Matter reagierten nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Der fränkische Sportartikelkonzern will mit dem Schritt den Antrag der Bewegung blockieren, das Design auf Waren zu verwenden, die Adidas ebenfalls verkauft - wie beispielsweise auf Hemden, Mützen und Taschen. Das Unternehmen hat seit 2008 über 90 Klagen eingereicht und mehr als 200 Vergleichsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Logo getroffen.

Black Lives Matter ist eine lose organisierte Bewegung, die in den vergangenen Jahren vor allem nach Fällen von brutaler Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner an Stärke gewann. Die Stiftung Black Lives Matter Global Network Foundation war 2013 von den Urhebern der Bewegung gegründet worden und gilt als einflussreich unter den Aktivisten. Sie hatte ihr Markendesign mit drei Streifen den Unterlagen zufolge im November 2020 angemeldet.

Im Januar war Adidas selbst Gegenstand einer Protestaktion einer anderen Gruppe geworden. Ein Aktionsbündnis kritisierte mit einer angeblichen Adidas-Modenschau während der Berliner Modewoche die Arbeitsbedingungen von Textilarbeitern in Südostasien.

(peng/Reuters/dpa)
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